Archive for März, 2013

Stonehenge – Bunch Of Bisons

stonehenge-bunch of bisons

Spielfreudiges, solides Debut der Postdamer

Bunch Of Bisons

Stonehenge

Einem breiteren Publikum präsentierte sich Stonehenge aus Potsdam im vergangenen Jahr am ersten Abend des Desertfest. Der Festsaal Kreuzberg füllte sich noch, vor der Halle war noch mehr los als vor der Bühne. Doch die, die schon aufnahmebereit waren, zeigten sich überwiegend angenehm überrascht. Die wenigsten hatten angesichts des etwas abgegriffenen Namens Stonehenge (wie viele Bands diesen Namens gab es schon und gibt es noch?) große Erwartungshaltungen. Doch die vier Potsdamer legten sich derart spielfreudig ins Zeug, dass doch immer mehr Leute (und es wurde immer voller) zustimmend nickten. „Die sind ziemlich gut“ war die einhellige Meinung.

Das ist fast ein Jahr her, und die Aktivitäten von Stonehenge beschränkten sich seitdem auf die Region. Und die Aufnahmen für das Debutalbum. Das jetzt fertig ist und Bunch Of Bisons heißt. Und gleich in den ersten Minuten des ersten Stücks Arctic Brother wiederholt sich der Eindruck vom Desertfest: „Mann, die haben richtig Bock zu spielen.“ Der Sound ist von dem Zusammenspiel von Gitarre und Orgel geprägt. Die Songstrukturen sind verschachtelt, aber nie zu verkopft. Keines der sieben Stücke ist unter sieben Minuten lang. Mal ist ist Tempo eher schleppend doomig (Bunch Of Bisons), mal stehen schnellere Riffs im Vordergrund (Pizza Fonkey).

Obwohl es gelegentlichen Gesang gibt, ist Stonehenge doch in erster Linie eine Instrumentalband. Und da zeigt sich auch die eine Schwäche des Albums – die ausgedehnten Instrumentalpassagen sind irgendwann ein bißchen zu viel des Guten. Bei Stück Vier oder Fünf hängt das Album etwas durch – der Sound wirkt ein wenig gleichförmig und die Arrangements scheinen sich zu wiederholen. Was natürlich ein subjektiver Eindruck ist und nichts mit den eigentlichen Songs zu tun hat. Es sind aber eben sieben lange Songs – ein langes Album, das durchgehend vom dem intensiven Gitrarren-Orgel-Sound dominiert wird. Glücklicherweise sparen sich die Vier (Gitarrist/Sänger Enrico Semler, Bassist Michael Paukner, Schlagzeuger Ole Fischer and Keyboarder Johannes Walenta) ihr bestes Stück für den Schluß auf. Delay ist fast elf Minuten lang und hat einen tollen, langsam aufbauenden Mittelteil. Es wäre interessant zu wissen, ob der Song erst nach dem Desertfest entstand, denn er klingt doch sehr nach den schweren Psychedelica-Sound der Ancestors. Und die spielten an jenem Abend direkt nach Stonehenge.

Die Wucht ihres Live-Sounds hat Stonehenge gut auf Platte bannen können. Hätten sich die Musiker auf vier oder fünf Songs beschränkt, wäre Bunch Of Bisons vermutlich ein durchweg gelungenes, rundes Debüt geworden. So ist es etwas schwer in einem Zug zu verdauen. Aber wer die Songs in kleineren Dosen geniesst, wird nicht enttäuscht. Vor allem wenn er oder sie mit Delay anfängt.

1. Arctic Brother 8:24
2. Bunch Of Bisons 9:26
3. Kaleidoscope 7:43
4. Pizza Fonkey 8:02
5. Sun On The Asphalt 7:21
6. Concrete Krieger 7:38
7. Delay 10:57

Laufzeit: 59:33 min

Anspieltipps: Arctic Brother, Delay
Über diese Veröffentlichung im Forum diskutieren.

Redakteur rating

User rating
1 Star2 Stars3 Stars4 Stars5 Stars6 Stars7 Stars8 Stars9 Stars10 Stars
(22 votes, average: 8,36 out of 10)
 
Loading…

Traveling Circle – Escape From Black Cloud

Verhallter Psychedelic-Rock aus Brooklyn

Escape From Black Cloud

Traveling Circle

In Brooklyn rennen mehr Hipster rum als in Berlin-Prenzlberg. Die Männer tragen Bärte und die Frauen dickgerahmte Brillen und alle glauben unter anderem, einen ausgefallenen Musikgeschmack zu haben. Der aber, ohne Namen zu nennen, ziemlich langweilig ist. Um so schöner, dass in diesem Umfeld eine Band wie Traveling Circle gedeihen konnte. Deren verquaster, von hohen Gesang und verhallten Gitarren geprägter Psychedelic Rock fand dann auch nur fernab der Heimat eine Plattenfirma – dem hochgelobten Berliner Label Nasoni, das auch nichts mit Hipstern am Hut hat. Wer sich nicht um Trends schert, für den ist Nasoni aber ein Gütesiegel.

2010 veröffentlichte die Band das Debüt Handmade House, auf dem eigentlich nur ausgewählte Songs ihrer Demos zusammengetragen waren. Gut, aber eine Band, der man Zeit geben musste. Das hat sich mit dem neuen Album Escape From Black Cloud nicht geändert. Der erste Song Higher glänzt zwar gleich mit einem monotonen, aber sehr infektiösen Riff, doch dann setzt der Gesang von Gitarrist Dylan Maiden ein und sein sehr hohes Falsett irritiert erst einmal. Geschmackssache, werden die meisten sagen.

Doch das Faszinierende ist, dass der Gesang im Laufe des Albums und erst Recht nach mehrmaligen Hören perfekt passt. Maiden kling mehr nach Curtis Mayfield als Rob Halford und die Kombination aus sphärischen Gitarrenklängen und der fast souligen Stimme entwickelt einen unwiderstehlichen Charme.

Am ehestens erinnert das an frühe Dead Meadow. Da bewegten sich die Songs auch meistens im getragenen Tempo und der Gesang war gewöhnungsbedürftig. Aber Traveling Circle kann man nicht mit Dead Meadow vergleichen. Die Band, zu der noch Schlagzeuger Josh Schultz und Bassist Charlie Freeman gehören, hat einen ganz eigenen Sound. Wer aber auf neuere Psych-Bands wie eben Dead Meadow, die Black Angels oder Assemble Head in Sunburst Sound steht, dem wird vermutlich auch Traveling Circle gefallen. Escape From Black Cloud ist ein wesentlich homogeneres Album als das Debüt. Bei der knappen Spiellänge von gerade mal 35 Minuten sollte man die Platte am besten ganz durchhören, denn sie hat einen gewissen Fluß, bei dem die Songs wunderbar ineinander übergehen. Neben Higher sind Closer, Rock This Feeling und Tears From The Soul durchaus herausragende Stücke.

1. Higher
2. The Candlelight Sway
3. Newborn Shadow
4. Green Spider
5. Closer
6. Willow Tree Fair
7. Rock This Feeling
8. Fountain of Time
9. Conduit is Closing
10. Tears From The Soul

Laufzeit: 34:59 min

Anspieltipps: Higher, Rock This Feeling
Über diese Veröffentlichung im Forum diskutieren.

Redakteur rating

User rating
1 Star2 Stars3 Stars4 Stars5 Stars6 Stars7 Stars8 Stars9 Stars10 Stars
(4 votes, average: 7,00 out of 10)
 
Loading…

Asymmetry Festival 2013 (PL – May)

Asymmetry 5.0 is a meeting organized, for the fifth time, by Centre for Artistic Activities Firlej. It will take place between May 2nd – 4th, 2013 in the Wrocław-based Hala Stulecia [Centennial Hall] – one of the most important architectural monuments of the 20th century.


  Date   2nd. – 4th. May
  Location   Centennial Hall, Breslau, Poland
  Genre   Metal, Noise, Shoegaze, Experimental, Jazz, Hardcore
  Visitors   Around 2500
  Tickets   48€ Festival Pass
  Website   Asymmetry Festival Website
  Community   Festival discussion
Bands
  • Agalloch (USA)
  • Amenra (BEL)
  • Astronautalis (USA)
  • Balázs Pándi (HU)
  • Bnnt (PL)
  • Cult of Luna (SWE)
  • Deathcats (EST)
  • Iconaclass (USA)
  • Kaido Kirikmäe (EST)
  • Kakaxa (UA)
  • Matadores (IT)
  • Mayhem (NOR)
  • Melvins Lite (USA)
  • Metallic Taste of Blood (IT)
  • Napszyklat (PL)
  • Nevesis (EST)
  • Perkalabski Prydatky (UA)
  • Plum (PL)
  • Semantik Punk (PL)
  • Shining (NOR)
  • The Kilimanjaro Darkjazz Ensemble (NL)
  • Tolmunud Mesipuu (EST)
  • Ufomammut (IT)
  • Vader (PL)
  • Von Magnet (UK)
  • Woody Alien (PL)
  • Zapaska (UA)


Festival Over-View || << Previous Festival || Next Festival >>