Stonehenge – Bunch Of Bisonsde en

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Spielfreudiges, solides Debut der Postdamer

Bunch Of Bisons

Stonehenge

Einem breiteren Publikum präsentierte sich Stonehenge aus Potsdam im vergangenen Jahr am ersten Abend des Desertfest. Der Festsaal Kreuzberg füllte sich noch, vor der Halle war noch mehr los als vor der Bühne. Doch die, die schon aufnahmebereit waren, zeigten sich überwiegend angenehm überrascht. Die wenigsten hatten angesichts des etwas abgegriffenen Namens Stonehenge (wie viele Bands diesen Namens gab es schon und gibt es noch?) große Erwartungshaltungen. Doch die vier Potsdamer legten sich derart spielfreudig ins Zeug, dass doch immer mehr Leute (und es wurde immer voller) zustimmend nickten. „Die sind ziemlich gut“ war die einhellige Meinung.

Das ist fast ein Jahr her, und die Aktivitäten von Stonehenge beschränkten sich seitdem auf die Region. Und die Aufnahmen für das Debutalbum. Das jetzt fertig ist und Bunch Of Bisons heißt. Und gleich in den ersten Minuten des ersten Stücks Arctic Brother wiederholt sich der Eindruck vom Desertfest: „Mann, die haben richtig Bock zu spielen.“ Der Sound ist von dem Zusammenspiel von Gitarre und Orgel geprägt. Die Songstrukturen sind verschachtelt, aber nie zu verkopft. Keines der sieben Stücke ist unter sieben Minuten lang. Mal ist ist Tempo eher schleppend doomig (Bunch Of Bisons), mal stehen schnellere Riffs im Vordergrund (Pizza Fonkey).

Obwohl es gelegentlichen Gesang gibt, ist Stonehenge doch in erster Linie eine Instrumentalband. Und da zeigt sich auch die eine Schwäche des Albums – die ausgedehnten Instrumentalpassagen sind irgendwann ein bißchen zu viel des Guten. Bei Stück Vier oder Fünf hängt das Album etwas durch – der Sound wirkt ein wenig gleichförmig und die Arrangements scheinen sich zu wiederholen. Was natürlich ein subjektiver Eindruck ist und nichts mit den eigentlichen Songs zu tun hat. Es sind aber eben sieben lange Songs – ein langes Album, das durchgehend vom dem intensiven Gitrarren-Orgel-Sound dominiert wird. Glücklicherweise sparen sich die Vier (Gitarrist/Sänger Enrico Semler, Bassist Michael Paukner, Schlagzeuger Ole Fischer and Keyboarder Johannes Walenta) ihr bestes Stück für den Schluß auf. Delay ist fast elf Minuten lang und hat einen tollen, langsam aufbauenden Mittelteil. Es wäre interessant zu wissen, ob der Song erst nach dem Desertfest entstand, denn er klingt doch sehr nach den schweren Psychedelica-Sound der Ancestors. Und die spielten an jenem Abend direkt nach Stonehenge.

Die Wucht ihres Live-Sounds hat Stonehenge gut auf Platte bannen können. Hätten sich die Musiker auf vier oder fünf Songs beschränkt, wäre Bunch Of Bisons vermutlich ein durchweg gelungenes, rundes Debüt geworden. So ist es etwas schwer in einem Zug zu verdauen. Aber wer die Songs in kleineren Dosen geniesst, wird nicht enttäuscht. Vor allem wenn er oder sie mit Delay anfängt.

1. Arctic Brother 8:24
2. Bunch Of Bisons 9:26
3. Kaleidoscope 7:43
4. Pizza Fonkey 8:02
5. Sun On The Asphalt 7:21
6. Concrete Krieger 7:38
7. Delay 10:57

Laufzeit: 59:33 min

Anspieltipps: Arctic Brother, Delay
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