Archive for Oktober, 2012

Up In Smoke Volume IV

Nach den erfolgreichen Up In Smoke Roadfestivals I, II & III wurde im April auf dem Desertfest in Berlin die vierte Ausgabe angekündigt. Als Headliner gab es diese Mail die schweizer Spacerocker von Monkey3. Neben Glowsun, die während der Tour ihr neues Album Eternal Season (-> Review) veröffentlichten und zudem ihr Debüt The Sundering auf Platte dabei hatten, war Grandloom die dritte Band, die viele Fans nach der Show mit einer Neuausgabe der 5 Dollar Jam EP beglücken konnte. Insgesamt also ein gutes und vielversprechendes Line-Up. Tourstart war am 14.09 in Winterthur (CH), der letzte Auftritt des Trios am 29.09 in Esslingen/Stuttgart.

München 18.09

Grandloom

Als die Opener Grandloom die Bühne betraten, ist es noch recht leer im Saal, doch schon während der ersten Töne strömen die Leute herein und die Stimmung stieg spürbar an. Die Songs ihres Albums Sunburst und der EP 5 Dollar Jam kommen gewohnt gut an. Der Sound im Feierwerk ist Spitze und schön basslastig.
Die Mischung aus psychedelischen Jam-Parts und wuchtigen Riffs ist auf jeden Fall ein gelungener Einstieg für diesen Abend.

Glowsun

Der Auftritt der drei Franzosen war eine echte Offenbarung. Zwar hab ich sie schon vorher zwei Mal gesehen, aber eher beiläufig. Dieses mal haben sie mich voll mitgenommen auf ihre Reise durch psychedelische Klangwelten und heftige Stonerriffs. Johan Jaccob ist an der Gitarre mindestens genauso begabt wie am Zeichenbrett und jeder der Songs war ein Volltreffer. Mit ihrem neuen Album Eternal Season im Gepäck wissen sie das Publikum durchweg zu begeistern.

Monkey3

Die schweizer Psycho-Stoner Band Monkey3 waren ein würdiger Headliner dieses Abends. Ihre verspielten Instrumentalsongs waren zum Abschluss genau das richtige um den Tag ausklingen zu lassen. Ihre Version des Manns mit der Harmonika aus dem Filmsoundtrack von Spiel mir das Lied vom Tod sorgte für reichlich Gänsehaut und eine gute Auswahl von Liedern aus der gesamten Diskographie lies keine Wünsche offen. Wenn Boris seiner PRS die genialsten Töne entlockt und alles vom groovigen Bassspiel und stimmigen Keyboardsounds untermalt wird, fühlt man sich mitten drin in den Songs. Ganz großes Kino und ein würdiger Schlusspunkt!
-Kev-

Wien 19.09

Grandloom

Nach wie vor sind Grandloom ein sehr impulsives Live-Erlebnis und mixen riff-lastige Härte mit sphärischen endlos-Klängen. So wie bei den anderen Konzerten der Tour sind auch in Wien anfangs relativ wenig Leute anwesend, deren Dichte jedoch von Minute zu Minute höher wird – der guten Musik sei Dank.

Glowsun

Für mich war Glowsun ein kleines Highlight. Am Desertfest gingen sie fast unscheinbar an mir vorbei obwohl ich direkt vor den Boxen stand. Anyway, in Wien war’s der absolute Burner. Die Band war bei bester Laune, ihre Stimmung überflutete automatisch die ganze Halle und steckte das Publikum binnen Sekunden an. Das hat gerockt, das hat gefetzt und unheimlich viel Spaß gemacht. Danke Glowsun!

Monkey3

Crazy Affenbande. Dieser Dschungel aus Klängen und Groove, den die drei Schweizer aus ihren Instrumenten spaceln, kann einem nur die Spucke aus den offenen Mündern schleudern. Die Setlist war großartig und beinhaltete somit alle alten sowie jüngeren Klassiker und hatte dann gegen Ende sogar noch ein hübsches Pink Floyd-Cover parat. Definitiv meine beste live-Erfahrung mit Monkey3.
-Ruth-

Jena 20.09

Grandloom

„Get some more burgers! Grandloom is coming to town.“ Dieses braune Shirt mit genau diesem Aufdruck verfolgte mich irgendwie während des gesamten Auftritts von Grandloom. Warum weiß ich nicht. Aber vielleicht verstärkte es mein Dauergrinsen bei den ewig langen Jamparts. Faszinierend find ich immer wieder Hans am Bass. Unglaublich gute Lines mit einem erdrückenden Sound. Das ganze klingt live dann noch eine ganze Schippe besser wie auf Platte. Ein guter Einstieg in den Abend.

1. All In
2. ???
3. Paula’s Vodoo Groove
4. Orbit Wobbler
5. Apollo Moon

Glowsun

Da ich schon in die Songs vom neuen Album reinhören konnte, nahm ich den Auftritt der Franzosen viel intensiver wahr. Was auf der Platte schon heavy klingt, war im Rosenkeller noch mal ne ganze andere Nummer. Wenn Fabrice auf die Becken eindrosch und Johan den Schalter umlegte, wurde man regelrecht von diesem monströsen Sound umgehauen. Dazu war der Geruch der Räucherstäbchen der ständige Begleiter – schöne Atmosphäre. Neben zwei Klassikern vom ersten Album, präsentierten Glowsun aufgrund des bevorstehenden Releases überwiegend ihr neustes Werk Eternal Season, übrigens: Ein Brett! Nach dem Auftritt stand für mich fest, was besseres wirst du heute Abend nicht mehr hören und sehen.

1. Death Face
2. Virus
3. The End
4. Dragon Witch
5. The Thing
6. Lost Soul
7. Sleepwalker
8. Monkey Time

Monkey3

Mit den Schweizer Spacerockern hatte ich mich zuvor noch nicht beschäftigt, weshalb ich keine besondere Erwartungshaltung an Monkey3 hatte. Der Auftritt war gut, das Gefühl der Schwerelosigkeit hatte bis zur Halbzeit Besitz von mir ergriffen, ehe ich den kleinen Gewölbekeller Richtung Merchandise und Theke verließ.
-Nik-

Frankfurt 25.09

Grandloom

Zu Beginn des Abends herrschte Besuchermangel, da sich bei meiner Ankunft im “Bett” weniger als 15 Leute im gesamten Raum aufhielten. Grandloom sollten den Anfang an diesem Abend machen und als die drei Herren zur Tat schritten, versammelten sich immerhin ein paar mehr Menschen in Bühnennähe, denen dann auch unverzüglich eine geballte Ladung Spielfreude und vor allem Druck entgegengeschleudert wurde. Mein erstes Mal Grandloom live und ich will wieder!
Die Songauswahl war gut getroffen, – wobei sie bei der Vielzahl an guten Songs in ihrem Repertoire aus dem Vollen schöpfen können – der Sound war dick und fühlbar und es machte insgesamt einfach Spaß. Einziges Manko war meiner nach die Stimmung, die nicht wirklich aufkommen wollte. Mit ein paar Quadratmetern weniger hätte die Sache schon ganz anders ausgesehen, aber so hat mir persönlich ein wenig das Ambiente gefehlt.
Ganz unabhängig davon schien es den meisten Besuchern, genau wie mir, gut gefallen zu haben und die Band hat ordentlich abgeliefert.

Glowsun

Nach einer kleinen Pause ging es mit Glowsun weiter, auf deren neues Material ich mich schon freute. Ich hörte die neuen Songs zum ersten Mal an diesem Abend und war begeistert.
Mein Kumpel raunte mir nach ca. einer halben Stunde zu: “Klingt ganz schön nach Korn”, was mich im ersten Moment irritierte; wie kommt der denn jetzt auf Korn?! Vielleicht lag es daran, dass ich nie Korn-Hörer war, als ich aber dann über diesen Spruch nachdachte und mir die Songs vor diesem Hintergrund zu Gemüte führte, war ich sehr überrascht, als mir auffiel, dass das Stellenweise wirklich nach Korn klingt, obwohl Glowsun mit ihrer Musik sehr weit von Korn entfernt sein sollten bzw. es auch sind. Einige der neuen Songs klingen, zumindest Live, ganz schön nach Korn. Ich bin gespannt, ob das irgendjemand auch so sieht, oder ob mir von unseren Lesern jegliche Reputation im Hinblick auf mein Urteilsvermögen abgesprochen wird.
Jetzt aber genug von Korn, um die geht’s hier schließlich nicht. Glowsun haben ihren Gig souverän über die Bühne gebracht, obwohl wieder einmal eine von Johans Gitarrensaiten den Dienst quittiert hat. Jedes Mal wenn ich bei einem ihrer Konzerte zugegen war, ist ihm eine Saite gerissen – auf dem Freak Valley waren es sogar zwei – und trotzdem schaffen sie es immer wieder sich nichts anmerken zu lassen und gekonnt mit der Situation umzugehen. Das zeugt von Professionalität und gibt Auskunft über die Live-Qualitäten einer Band…die bei Glowsun ohne Frage vorhanden sind.

Monkey3

Das Schwergewicht an diesem Abend enterte im Anschluss die Bühne und bestätigte mir, dass ich irgendwie nichts mit deren Musik anfangen kann. Das mag ein wenig hart klingen, aber nach einem halb mitbekommenem Gig auf dem Yellowstock Festival, dem Durchhören ihrer Studioalben und jetzt dem Auftritt beim “Up in Smoke Volume IV” kann ich mich so positionieren, obwohl ich selbst nicht ganz sicher bin, warum ich so empfinde.
Schlecht sind die Schweizer keineswegs, eher im Gegenteil. Uninspiriert kann man, das was sie abliefern auch nicht nennen, vielmehr äußerst kreativ. Liegt es dann etwa an ihren Live-Qualitäten? Um Gottes willen – Nein! Jeder einzelne weiß genau was er tut und das tun sie an diesem Abend auch ausgesprochen gut und auf hohen musikalischen Niveau. Der Raum ist mittlerweile annähernd voll und jeder ist in Bewegung – kopfnickend, mitwippend oder sogar tanzend.
Irgendetwas fehlt mir aber zu meinem persönlichen Glück. Die Songs schrammen nur eine Nuance an meinem persönlichen Geschmack vorbei, aber es geht hier schließlich nicht um mein Verhältnis zur Musik von Monkey3, sondern um deren Auftritt. Und der war lang, psychedelisch sowie gleichermaßen heavy und Alles in Allem wirklich gut.
Ich müsste lügen, würde ich behaupten, ich hätte keinen Spaß gehabt und als dann als Zugabe noch Once Upon A Time In The West ‘rausgehauen wurde hat die Hütte noch einmal ordentlich gebrannt.
-Fred-

Hamburg 27.09

Grandloom

Die Cottbuser von Grandloom haben die schwierige Aufgabe, einen erst halb gefüllten Raum zu bespaßen. Etwas schade, dass die Band das jeden Tag machen muss, denn Grandloom stehen Monkey3 oder Glowsun in nichts nach. Mich hauen die groovigen Stoner-Bretter beinahe um. Habe die Band ja jetzt schon ein paar mal sehen dürfen, aber auf dieser Tour haben sie wohl einen neuen Höhepunkt erreicht. Konnte mich wirklich voll überzeugen. Hoffentlich bald mehr!

Glowsun

Tolle Band. Ebenfalls ein krasser Sound. Das klingt insgesamt ein bisschen mehr nach Metal, als bei den zwei anderen Bands. Da ich mit Glowsun noch nicht so vertraut war, konnte ich mich nicht ganz in die Songs reinfinden. Ich freu mich jedenfall auf die Tracks der neuen Platte, live versprechen sie schonmal viel.

Monkey3

Was Monkey3 live drauf haben konnte ich innerhalb von einem Jahr drei mal selbst herausfinden. Somit war ich nicht überrascht, wie geil der Sound ist, wieviel Spaß die Schweizer beim spielen haben und wie episch die Songs live klingen. Ich hatte die Chance vor dem Konzert ein paar Worte mit Boris (Gitarre) zu wechseln. Er erzählt, dass ihm die Tour sehr gut gefällt, und er am liebten gar nicht mehr nach Hause fahren würde. Als Zugabe gibt es, dass von mir heiß erwartete Once Upon A Time In The West. Ich bin glücklich.
-Tim-

Man muss bedenken, wieviel Arbeit hinter solch einer Tour steckt, und wie wenig solch kleine Touren einbringen. Nichts eigentlich. Außer die Liebe der Fans und der Bands zur Musik. Darum gehts…

Black Breath – Sentenced to Life

cover-bild

Der Soundtrack für den Knüppeltag

Sentenced to Life

Black Breath

Vorsicht: Weichgekochte Hörlinge sollten sich jetzt Schutzkleidung anziehen. Denn Black Breath aus Seattle/Washington ballern den Dreck ihres zweiten Albums Sentenced to Life frontal in die Magengrube.

Zentnerschwer beginnt der Koloss mit Feast of the Damned. Ein Gewicht aus Hardcore-Punk und Heavy Metal, das Lunge, Geist und Muskeln des Zuhörers beschwert.

Was das Quintett zunächst wie ein unzerstörbares Stahlgitter erscheinen lässt, wird durch den mitreißenden Rhythmus und die Rotzigkeit leicht geglättet und beflügelt Lauschfreude und Motivation. Emsiges Stakkato-Getümpel, Double-Bassdrum, herrliche heavy Soli und Midtempo-Passagen in leichten Dosierungen lassen den Rezipienten in alle möglichen Stil-Gossen hineinschnuppern.

Home of the Grave erweist sich vorerst als leichte Zwischenmahlzeit und wird vor allem Freunde der alten Mastodon zum Lächeln bringen. Diese Lieblichkeit baut sich jedoch im Laufe des Songs in alter Black Breath-Manier zu einem Gevatter Tod auf, der apokalyptisch vom Neil McAdams‘ Geschrei lauthals eingeläutet wird.

Black Breath, die sich stilistisch vor allem an den Old School Swedish Death Metal anlehnen, schaffen mit ihrem energischen und kurzweiligen Sound vor allem eines: Adrenalin.
All das Gerümpel, das sich um einen tummelt und einengt, gehört zerschrottet, das umliegende Mobiliar zerstört und Haupthaar geschwenkt.

Dem Song Endless Corpse gelingt dank unterschiedlicher Facetten von Härtegraden ein Akupunktur-gleiches Meistergemetzel, während das verstörende Mother Abyss mit all seinen prügelnden Toms und scheppernden Becken ein Protobeispiel von kontrolliertem Chaos darstellt. Perfekt getimtes Zusammenspiel von Gitarre und Drums dominiert die Band bereits seit ihrem Debütalbum.

Wem Hardcore-Death-Metal-Crust zu schwer im Magen liegt, der mache entweder einen Bogen um diese Band oder gönne sich zumindest das schnuckelige Erstlingsalbum Heavy Breathing, das für Zartbesaitete zumindest ein paar mehr Melodien und Prog-Metal-Attitüden parat hält. Alles in allem rotzt, kratzt und pfaucht Sentenced to Life um einiges mehr als sein Vorgänger, hat aber auch keineswegs Scheu musikalische Bandbreiten wie 80er Heavy Metal oder Doom zu einer metallischen Finesse zusammenzuschmieden.

Hartgesottene Heavy-Freunde werden mit Sentenced to Life einen Krawallbruder zum Randalieren, Türen-Eintreten und Bierdosen-Entleeren gefunden haben. Das Album dieser jungen, ambitionierten Band bietet genau das Richtige wenn man es laut, dreckig, wild und schnell haben will. Sofern man sich nicht schon im Opener den Kopf zu Tode gestampft oder gar den Text zu wörtlich genommen hat…my flesh, my blood, your skin…Feast of the Damned!

Tracklist:

1. Feast of the Damned
2. Sentenced to Life
3. Forced into Possession
4. Home of the Grave
5. Endless Corpse
6. Mother Abyss
7. Of Flesh
8. Doomed
9. The Flame
10. Obey

Laufzeit: ca. 33 Minuten

Anspieltipps: Feast of the Damned, Home of the Grave, Of Flesh

Über diese CD im Forum diskutieren.

Blue Moon Festival 2012

Nachdem sich das Blue Moon Festival schon im Vorjahr als absolutes Highlight im Herbst herausgestellt hat, war eine Anreise nach Cottbus überhaupt keine Frage. Letztes Jahr in der Jugendherberge, dieses Jahr im Partner-Hotel. Wer sich die Kosten für das Hotel spraren möchte, hat dieses mal die Chance auf dem anliegenden Gelände des Chekovs zu campen. Eigentlich eine super Idee, die leider kaum genutzt wird. Schaut man sich das Lineup an, wundert es mich, dass in Cottbus nicht die Bude eingerannt wird. Dennoch ist die kleine Indoor-Halle bald mit gut gelaunten Musikliebhabern gefüllt, die die Gastfreundschaft von Veranstalter David dankend annehmen.

Freitag

Palm Desert

Palm Desert machen den Anfang. Kommen ja auch gleich aus der Ecke. Die Polen haben die undankbare Aufgabe den noch fast leeren Raum zu bespielen. Es dauert aber nicht lange, dann hat der straighte Stoner Rock Erste vor die Bühne gelockt. Nicht nur sound-technisch erinnern Palm Desert anfangs an Kyuss; der Frontmann imitiert ganz offensichtlich Garicas Bewegungen, wie man sie in alten Livemitschnitten zu sehen bekommt. Das wirkt etwas gestellt. Schnell lösen sich aber bei Band und Publikum die Hemmungen und beide feiern den Einstieg. Cooler Beginn.

Beam Orchestra

Dann kommen Beam Orchestra auf die Bühne. Die vom Pech verfolgte (man erinnere sich an den gemeinen Diebstahl des Bandbusses samt Equipment vor ein paar Monaten) junge Band legen super los. Dann reisst das Fell der Snare. Es wird Ersatz angefordert, woraufhin im Backstage wild durcheinander gerannt wird und kurze Zeit später ein Ersatz einer netten Spenderband erscheint. Dann geht es weiter und Beam Orchestra hauen richtig rein. Was den Sound vom gängigen Stoner abhebt, sind die kurzen Ausflüge in den Punk. Knallt.

Sungrazer

Spätestens jetzt bei Sungrazer ist der Bereich vor der Bühne gut gefüllt. Die Stoner-Lieblinge packen einen Knaller nach dem anderen aus. Ruhig stehen bleiben geht nicht. Das Party machen, nimmt der bzw. Die ein oder andere etwas zu Ernst. So sehen wir ein bekanntes Gesicht immer wieder die Bühne betreten bzw. Bestolpern, um Sanders Bassspiel aus der Nähe zu huldigen. Auch wenn das abundzu nervt und Mikrofonständer mal hier mal da zu Boden fallen, der Auftritt ist wie gewohnt fantastisch. Zum Ende dann noch Common Believer und alle drehen durch, was will man mehr?

Asteroid

Asteroid bekommen dann die Aufgabe, die Gäste in den Abend hinaus zu entlassen. Die Schweden mischen in ihren Songs, Jam-Rock, Folk-Einflüsse, Prägnante Gesänge und heavy Groove. Neben alten Bekannten wie River, Disappear und Silver Leaf gibt es auch einen noch nie gehörten Song. Alle tanzen und die gute Stimmung, mit der uns Sungrazer zurückgelassen haben, wird sogar noch besser. Die extra aus Schweden eingeflogenen Asteroid sind sichtbar glücklich zu performen und geben dem Publikum Energie, ebenso wie sie sie aufnehmen. Toll, toll, toll.




Samstag

Kalmen

Doom is in the house, mit der einzigen Frau des ganzen Festivals auf der Bühne! Mit einem sehr schleppenden Sound und ordentlich Bässen gibt es zu Beginn gleich mal was für die Hartgesottenen. Vom Sound her eifert die junge Band offensichtlich bekannten Doom-Größen nach. So ganz will der Funke dabei aber nicht überspringen. Für viele wohl einfach zu heavy, am frühen Abend.

Stonehenge

Nachdem Stonehenge aus Berlin schon Festivals wie das Desertfest oder Rotormania mitgenommen hat, ist es kein Wunder, dass sich ihr Sound und die Songs zunehmend verbessern. Mal heavy, mal psychedelisch, immer voller Dynamik, was nicht zuletzt dem Keyboard-Sound zu verdanken ist. Auch wenn Keyboarder Johannes quasi all sein Equipment vergessen hat, liefern die vier eine super Show ab und haben mit Sicherheit den ein oder anderen neuen Fan gefunden.

Heat

Einen Wahnsinnssound haben auch Heat. Richard, am Bass, kennt man von Samsara Blues Experiment, und Marco hat sich vom Schlagzeug (Grandloom) an die Gitarre gestellt. Insgesamt zu fünft, teilen sich die Langhaarigen die kleine Bühne. Mit ordentlich Dampf und Groove maschieren sie durch die letzten paar Jahrzehnte, nehmen Sabbath dabei mit, lassen diese aber irgendwann links liegen. Die Songs gehen darüber hinaus und geben was auf die Ohren.

Belzebong

Obwohl ich im Vorfeld nur gutes gehört habe, und mir die paar Minuten, die ich vor der Bühne stehe, gut gefallen haben, kann ich nicht lange zuhören. Das ist mir gerade einfach zu viel. Zu laut. Zu vernebelt. Alle anderen haben also Spaß, während ich mir eine Auszeit gönne.

Horisont

Das aus Schweden eine klasse Band nach der anderen hier antanzt, ist inzwischen bekannt. Aber selbst jetzt noch überraschen Horisont mit ihren Fertigkeiten an ihren Instrumenten. Man merkt, dass da harte Arbeit dahinter steckt. Irgendwo zwischen Psychedelic und klassischem Hard Rock ist das Ganze angesiedelt, und geprägt von Sänger Axels hohem Stimmorgan. Beeindruckt und macht Spaß.

My Sleeping Karma

Was soll man zu My Sleeping Karma noch sagen? Ich wiederhole mich, wenn ich sage, dass die Aschaffenburger zur Zeit an einem Höhepunkt angekommen sind. Unermessliche Spielfreude, neue Songs und fetter Sound machen auch diesen Auftritt zu einem perfekten Beispiel, wie eine Liveshow auszusehen hat. Die meisten geben sich der Musik hin, und sind für gut 1 1/2 Stunden in einer anderen Welt. Alte und neue Songs halten sich dabei die Waage. M
Nachdem sich My Sleeping Karma dankend verabschiedet haben, müssen wir alle wieder aus der kleinen Welt im Chekov springen und im normalen Leben ankommen.

Ein, für die Größe, extrem gut organisiertes Festival, das in Sachen Promotion, Website und Aufmachnung ganz vorne mit dabei ist. Ein tolles Wochenende, mit tollen Leuten. Immer wieder gern.

Danke David.