Banana Space Festival – 18.10.2012, Salzburg
Es ist nun wirklich sehr erfreulich, dass eine aufstrebende, junge Band ihr fünfjähriges Bestehen nicht einsam im stillen Kämmerchen zelebriert, sondern diesen Anlass mit Freunden, Bekannten und vor allem Fans teilen möchte.
Die fünf Jungs von Go Bananas aus Salzburg haben sich dafür etwas ganz besonderes einfallen lassen: am 18. Oktober 2012 fand in Salzburg City im renommierten Kino MaxKult das Banana Space Festival statt, das seinem Namen alle Ehre machte. Neben den Gastgebern persönlich, konnte sich Sänger Hubert einen langjährigen Traum erfüllen und Dänemarks Psychedelic-Könige Baby Woodrose für einen Auftritt erstmals nach Salzburg holen. Die Jam-Protagonisten von Øresund Space Collective schauten ebenfalls vorbei und zündeten an diesem Abend ein wahres Klangfeuerwerk.
In der Aula gibt’s – passend dazu – Popcorn und Bier zum Magen aufpumpen während sich der Kinosaal an diesem Donnerstag Abend schön langsam füllt. Die Bühne ist farbenfroh geschmückt, neonbesprenkelte Blumenmuster lugen hie und da hervor, psychedelic-typisches Dekorationsspielzeug wie Schwammerln und chromatische Lampions verzieren den Raum und verwandeln ihn in einen blubbernden LSD-Kochtopf. Für die Optik ist somit mal gesorgt.
Go Bananas:
Der Vorhang wird zur Seite gekurbelt und da sind sie schon. Trancig-spacig beginnt der Strudel aus Psychedelic und streckenweisen harten Riffs, optimiert von Huberts rockiger Stimme und Theremin –Einsätzen. Die Riffs strotzen gegen Ende nur so vor 70’s Hard Rock, fettem Groove und rocken in alter Black Sabbath-Manier.
Baby Woodrose:
Die Dänen um Sänger und Gitarrist Lorenzo Woodrose überzeugen durch ihren teils schmachtenden, fast schon lieblichen Psychedelic, dem vor allem Lorenzos Stimme den gewissen Pop-Appeal verleiht, und durch teils wuchtiges Garage- Rock n‘ Roll-Geschmettere, das einem bis in die Kniekehlen hineinkriecht.
Good Drugs, Bad Drugs – anyway, die Affinität der Band dürfte anhand ihrer Texte mehr als deutlich sein. Lorenzo und seine überaus talentierten Mitmusiker schaffen es mit ihrer authentischen Art, dem lauschenden Publikum den tanzbaren Space-Rock frontal ins Hirn und ins Herz zu blasen und wie ein Wirbelwind den Dreck vom Boden aufzuwühlen, während sich die groovende Meute darin schlängelt. Baby Woodrose…Blows your Mind.
Øresund Space Collective:
Der Orkan davor hat deutliche Spuren hinterlassen. Spuren der Zerstörung, vor allem im Zuschauerraum. Scheinbar hat der ziselierte Psychedelic-Rock und die obgenannten „good and bad drugs“ an der Energie vieler Tanzbären genagt, denn eine deutlich kleinere Traube sammelt sich vorm schwedisch/dänischen Øresund Space Kollektiv, deren Musiker von einem wild herumfuchtelnden Zauberer kommandiert werden. Spaß hat man schon beim Zuschauen, so viel ist mal fix. Das Österreich-Live-Entjungferungs-Spektakel erweist sich als regelrechte Endlosschleife an reinen Improvisationskünsten und verrückten Space-Performances und treibt die weichgekochte Tanzmenge in die wortwörtliche Waagrechte. Während ein an der Decke hängender Luftballon-Nemo mit Hilfe von Krücken und Besenstilen befreit wird und fortan als vermeintliches Maskottchen dient, spitzt sich das Trance-Wurmloch immer mehr zu und lässt den erfolgreichen Abend klanglich abrunden.
Einen herzlichen Dank an die Jungs von Go Bananas für dieses tolle und lustige Fest. Hoffentlich folgt eine Fortsetzung!