Vibravoid – Minddrugs

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Kosmische Fuzz-Rock Orgie aus Düsseldorf

Minddrugs

Vibravoid

Dass Vibravoid den Hörer vor allem bei ihren Gigs auf eine lange Reise durch die Weiten des Kosmos mitnehmen ist kein Geheimnis, zeichnen sich ihre Shows doch durch eine ausgewogene Mischung aus dem der Band eigenen psychedelischen Sound und einer eigens für die Konzerte entwickelten Lightshow aus.
Nun steht die Düsseldorfer Acid-Rock und Psychedelic Institution mit ihrem nunmehr fünften Studioalbum in den Startlöchern, die Hörerschaft mit ihren Sounds ein weiteres Mal durch das Weltall zu katapultieren.
Doch klingen die ersten Töne vom Opener SeeFeel an, ist man als Hörer erst mal irritiert. Das soll die neue Vibravoid sein?! Kurz in den CD-Player geschaut…es ist die neue Vibravoid!
Abgesehen vom Gitarrensound denkt man die ersten Sekunden, es tönen Akkorde irgendeiner Britpop-Kapelle aus den Boxen. Glücklicherweise verflüchtigt sich dieser erste Verdacht schnell, denn spätestens wenn der Fuzz-Anteil im Gitarrensound hochgefahren wird und der hallende Gesang Christian Kochs mit dem restlichen Sound verschmilzt, weiß man wieder, mit wem man es zu tun hat. Nach ein paar Durchläufen nistet sich der Song im Gehörgang ein, mit seinem leichten Pop-Appeal und seiner kurzen Dauer von 3:19 Min. hätte er sogar das Zeug zu einem richtigen „Sommerhit“.
Das folgende, 12 Minuten lange What You Want kann durch seinen ordentlichen Drive und einem Refrain überzeugen, der es einem ebenfalls nicht leicht macht, von ihm loszukommen. Im Mittelteil findet ein ausufernder Jam Platz, der dem Hörer das Gefühl gibt, endlich im Vibravoid-Universum angekommen zu sein.
You Keep On Falling entpuppt sich als absoluter Höhepunkt des Albums. Über knapp neun Minuten schraubt sich der Song in einer Spirale dreckigster Fuzzgitarren und stampfenden Rhythmen nach oben. Der etwas gediegenere Part zur Mitte des Songs gibt einem kurz Gelegenheit zur Verschnaufpause, wobei es auch hier schwerfällt, nicht wenigstens ein bisschen mitzunicken oder die Füße stillzuhalten. Kurz glaubt man, die Jungs würden den Songs so auch ausklingen lassen nur um gegen Ende die Schraube wieder vollends anzuziehen und den Hörer in ungeahnte Sphären schießen. Großes Kino!
Nach diesem Ritt drücken Vibravoid mit Lost Intensity auf die Bremse und schieben ein ziemlich abgefahrenes Instrumental ein, um dann mit einer Coverversion des
Pink Floyd Klassikers Set The Controls For The Heart Of The Sun ihr Werk abzuschließen.
Diese 22 Minuten lange Neuinterpretation des auf dem 1968 erschienenen Albums
Saucerful Of Secrets verlangt dem Hörer jedoch einiges ab. Das Stück ist in der Originalversion fünfeinhalb Minuten lang, Vibravoid ziehen Set The Controls For The Heart Of The Sun auf fast die vierfache Länge, was hauptsächlich durch das aufziehen von schwer zu definierenden Klangwänden und langen Noiseparts gelingt, weshalb das Stück auf die gesamte Länge zu einer zähen Angelegenheit wird.
Leider ein meiner Meinung nach nicht gelungener Abschluss eines runden Albums, mit dem Freunde vertonter Weltraumtrips und kosmischen Fuzz Rocks mit Sicherheit ihren Spaß haben werden.

1. SeeFeel
2. What You Want
3. Do It Allright
4. You Keep On Falling
5. Lost Intensity
6. Set The Controls For The Heart Of The Sun (Pink Floyd-Cover)

Laufzeit: 54 Minuten

Anspieltipps: What You Want, You Keep On Falling

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7.0

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