My Sleeping Karma – Mokshade en

My Sleeping Karma - Mosha CD Review

Album Nummer fünf führt den Sound der Band konsequent fort.

Moksha

My Sleeping Karma

Erster Eindruck: klingt wie My Sleeping Karma. Was gut und schlecht ist. Gut, weil My Sleeping Karma ihren ganz eigenen Sound haben. Und schlecht, weil man versucht ist, die Platte als „Mehr vom Altbekannten“ abzutun. Was in diesen Zeiten, in denen neue Alben über quäkige PC-Boxen mal eben schnell durchgeskipt werden, schnell passiert.

Aber schließlich hat man sich bereit erklärt, die Platte zu rezensieren und mag die Band auch. Also bekommt sie mehr Zeit als einmal durchskippen. Die Platte wird mehrmals gehört und auch noch mit ihren Vorgängern verglichen.

Was nur fair ist, denn My Sleeping Karma ist keine Band, die sich mit jeder Platte neu erfinden will. Die Veränderungen liegen im Detail, die Band feilt an ihrem Sound und an den Songs. Dynamik und Spannungsaufbau sind dabei zentrale Punkte. Den langen Bogen vom Debüt (2006) über die drei nachfolgenden Platten bis zu Moksha zu schlagen, ist sogar sinnvoll, denn dann lässt sich die Entwicklung des Sounds gut nachvollziehen und es wird deutlich, dass My Sleeping Karma alles andere als auf der Stelle treten.

Wie auf Soma sind die einzelnen Songs über durchnummerierte Interludes verbunden. Während Schlagzeug, Bass und Gitarre dem bekannten Sound treubleiben, fällt eine größere Vielfalt bei den Keyboardsounds auf: In der Vergangenheit dienten die eigentlich in erster Linie einer atmosphärischen Untermalung oder Ausschmückung des Gesamtsounds. Vermutlich kommt alles aus dem Computer, aber mal ist eine Orgel zu hören, mal ein Klavier. Das Klavier kommt besonders beim Titelstück zum Tragen. Moksha ist ohnehin der zentrale und beste Song des Albums. Knapp zehn Minuten lang, mit einem guten arrangierten Aufbau und einem schnelleren, recht harten Mittelteil.

Andere Höhepunkte lassen sich nicht gut auswählen. Der erste Song, Prithvi, bleibt hängen, aber auch, weil er eben der erste Song ist. Akasha fällt durch ein ebenso treibendes wie flüssiges Schlagzeugspiel auf. Auf Interlude 5 ist ein an David Gilmour erinnerndes Gitarrensolo zu hören, eher eine Seltenheit bei My Sleeping Karma. Letztendlich wirkt das Album vor allem als Ganzes, ein Konzept, das durch die Interludes nur unterstrichen wird.

Diese Erkenntnis hängt natürlich davon ab, wie viel Zeit man dem Album und seinen Vorgängern gibt. Der gelegentliche Hörer, der die Band mag, dem aber nicht jede Nuance wichtig ist, wird sicher weiterhin mit der einen My-Sleeping-Karma-Platte seiner Wahl auskommen. Wer sich aber weiter in den Sound der Band einarbeiten will, wird auf Moksha viel Neues entdecken. Und viel Altvertrautes, was aber auch den Reiz dieser Band ausmacht.

1. Prithvi 6:29
2. Interlude 1 2:37
3. Vayu 5:55
4. Interlude 2 1:45
5. Akasha 6:13
6. Interlude 3 1:48
7. Moksha 9:37
8. Interlude 4 2:17
9. Jalam 8:25
10. Interlude 5 2:22
11. Agni 6:31

Laufzeit: 54 min

Reinhören: Moksha, Akasha