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Monster Magnet - Last Patrol

Now close your eyes, and pay no mind to the circles round your head.

Last Patrol

Monster Magnet

Nachdem ich Monster Magnet Ende letzten Jahres eine Woche lang live begleiten durfte, wobei ich Zeuge eines stark motivierten und gut gelaunten Wyndorf wurde, stieg die Hoffnung auf ein gutes zehntes Album rasch an. Das alte Spine of God Material aufleben zu lassen, war dazu nicht nur von Seiten der Promo eine gute Idee. Es hat offensichtlich an einer alten Lust gerissen. Last Patrol steckt daher voller stimmlicher Leidenschaft, bewusster Tradition, gewohnter Eingängigkeit, mächtigen Gitarren und ganz viel Spacelord; und damit meine ich Dave und nicht den Song-Klassiker.

Denn Mitgröhl-Stimmung kommt selten auf, vielmehr überzeugen die Midtempo-Passagen wie sie in I Live Behind the Clouds oder Paradise zu finden sind. Sie zählen zu den stärksten Momenten auf Last Patrol. Während dabei im Hintergrund oft nur reduzierte Gitarren oder Klavier zu hören sind, durchbricht Wyndorfs Stimme stolz den vor Spannung geladenen Klangraum. Die etwas schnelleren Songs punkten dagegen mit einprägsamen, auf Dauer etwas repetitiven Riffs oder Drumrolls. Der Titeltrack (knapp 10 Minuten, wohl gemerkt) zum Beispiel ruht sich darauf jedoch nicht aus, sondern endet in einer wirren und erschlagenden Gitarrenwelt, wie sie mutige Weltraumtänzer lieben.

Hallelujah erinnert an ein etwas sauber gefegtes Jon Spencer Blues Explosion Stück, bevor es sich im etwas zu simplen Refrain verliert. Dieses und End of Time gehören für mich eher zu den schwächeren Teilen des Albums. Wobei, das Ende von End of Time schon wieder fast zu einem der Höhepunkte mutiert. Als ein gar nicht so großer Soli-Fan kann ich hier behaupten, das Riotgods Garret Sweeny und Phil dazu tolle Arbeit beitragen und Ed Mundells Ausstieg jetzt nicht nur live sondern auch auf Platte etwas verkraftbarer macht. Abgesehen von diesem Ausflug hin zu verworrener Laut-Musik und ein paar wenigen mehr, ist die Platte eher einfach zu konsumieren. Die vor Veröffentlichung von Wyndorf propagierten Schlagworte „Psychedelic“, „Garage“ und „60s“ können wir jedoch ohne Bedenken trotzdem unterstreichen. Das alles war schon da, aber schon lange nicht mehr so gut. Insgesamt kann man eine Fusion aller Kern-Stile der Monster Magnet Diskografie erkennen, ob Dopes, Monolithic, Spine oder Powertrip, irgendwo findet man sie alle. Das ist nie bahnbrechend, aber immer fett, stilvoll und ehrlich.

Songs wie Mindless Ones, The Duke oder I Live Behind the Clouds sind genau das: ehrlich. Sie klingen echt. Und nach Arbeit. Arbeit, die Spaß gemacht hat. Anders als etwa bei 4-Way-Diablo werden wir hiervon sicher einige Songs auch live hören dürfen. Mit einem komplett cleanen und kraftvoll klingenden Spacelord und einer neuen Spitze an der Gitarre kann man von einem kleinen Neustart sprechen, der sich schon in der Spine-of-God-Tour und mit Mastermind angebahnt hatte.

Es fehlt sicherlich ein „Hit“, aber brauchen wir den wirklich? Nope. Monster Magnet sind also zurück, mit ihrem besten einheitlichen Album der letzten Dekade. Endlich wieder ein vertonter Comic, den man sich guten Gewissens neben die anderen Nerd-Scheiben stellen kann.

1. I Live Behind the Clouds (4:32)
2. Last Patrol (9:37)
3. Three Kingfishers (4:41)
4. Paradise (4:38)
5. Hallelujah (4:19)
6. Mindless Ones (5:39)
7. The Duke (of Supernature) (5:07)
8. End of Time (7:57)
9. Stay Tuned (6:00)

Laufzeit: 53 min

Verwandtes: Voting: Bestes Monster Magnet Album

Anspieltipps: I Live Behind The Clouds, Last Patrol, Mindless Ones
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