Archive for Mai, 2012

Kadavar – Interview @ Desertfest

cover-bild

Kurz vor Beginn der Aftershowparty des Desertfests im RAW Tempel hatte ich die Möglichkeit ein kurzes Spontaninterview Christoph ”Wolf“ Lindemann, dem Sänger und Gitarristen der Band Kadavar zu führen.

Flo: Stell euch mal kurz vor!

Wolf: Wir sind Kadavar aus Berlin, ich bin Christoph, der Sänger und die anderen zwei sind hier irgendwo um die Ecke, Tiger und Mammut. Mammut ist aus Österreich, Tiger aus Münster und ich bin aus Thüringen. Wir alle wohnen jetzt seit 6-7 Jahren hier, haben uns vor zwei Jahren an ner Bar getroffen und da haben wir uns überlegt, dass wir mal was zusammen machen sollten.

Flo: Welche Bands haben euch denn so inspiriert – in der Vergangenheit und heute?

Wolf: Schwer zu sagen, weil eigentlich kommen wir alle aus verschiedenen Genres und haben uns nie so wirklich da drüber verständigt. Wir hören natürlich schon gerne Bands wie Pentagram, Black Sabbath, den ganzen alten Doomkram, auch das neuere Zeug von Sant Vitus. Aber eigentlich kommen wir alle aus verschiedenen Richtungen und haben auch nie darüber nachgedacht jetzt nen Gewissen Stil zu machen. Ich finde auch, dass wir es bis heute ganz gut hingekriegt haben, nicht zu sagen: „Wir machen jetzt den perfekten 70’s Rock.“, oder: „Wir machen Doom.“, oder was auch immer. Wir machen einfach was wir wollen. Und wenns cool ist, dann passts und wenn nicht dann lassmers halt weg. Wir sind trotzdem inspiriert von vielen Bands. Das geht auch bis in die elektronische Musik Anfang der 70er zurück.

Flo: Eure Tour ist ja grad zu Ende. Was sind denn so die Eindrücke, die ihr gesammelt habt?

Wolf: Ist schon….War schon sehr erstaunlich, wie groß die Resonanz war. Eigentlich dachten wir, wir spielen mit nen paar Freunden, Aqua Nebular auf nen paar Dates von Freunden, die das organisieren und wenn das einigermaßen hinhaut mit der Kohle ists cool. Aber es war schon jeden Abend voll, wir haben ne Menge Platten verkauft und viele Kontakte geknüpft – Die Leute fanden es cool und es hat schon Bock auf mehr gemacht.

Flo: Du hast gerade das Thema Platten angesprochen… Warum gibt es denn keine CD?

Wolf: Der Grund an sich war dafür, dass eigentlich alles viel zu schnell ging. Unser Label hat gesagt: „Macht 700 Platten und das ist es erstmal.“ Wir waren ja froh dass es überhaupt jemand rausgebracht hat, weil es unsere erste Platte ist. Der zweite Grund ist, dass wir alles analog aufgenommen haben. Wir haben uns Bandmaschinen gekauft, alte Instrumente, alte Mikros usw., bis wir gesagt haben: „Ok, die Musik funktioniert für uns nicht auf digitalem Medium.“ Wir haben dann den Kompromiss gemacht zu sagen, wir bieten noch den MP3 Download an und machen halt diesen Switch. Allerdings ist jetzt im Gespräch von TeePee Records in Amerika wo wir die Platte ja auch nächste Woche rausbringen…

Flo (unterbricht): Ihr seit ja überhaupt die erste europäische Band bei TeePee….

Wolf: Ja wir waren die erste Band. Mittlerweile sind noch ein paar nachgezogen, Aqua Nebular und die Truckfighters. Aber die wollen jedenfalls jetzt die CD machen und wir merken auch das jetzt natürlich ne Menge Leute nach den CD`s fragen. Wahrscheinlich werden wir uns dann irgendwann geschlagen geben und das wohl doch machen. Aber erstmal jetzt die Platte und mal gucken, dieses Jahr dann vielleicht noch die CD….

…ich musses auch nicht haben. (lacht)

Flo: Ja fürs Auto isses schon ganz praktisch!

Wolf: Ja na klar, ich versteh die Leute. Aber wir sind da n bischen Oldschool und finden das auch ganz gut so. (lacht)

Flo: Das wars, danke dir!

Wolf: Gerne, danke!

Desertfest Berlin – Festivalreview – Tag 1 (Donnerstag)

Es ist Mittwoch. Der Tag vor dem Desertfest. Seit Monaten freuen wir uns auf dieses Event. Unser Team trifft Stück für Stück im Berliner Hostel Comebackpackers ein. Wir sind geschafft von unserer Anreise. Dabei sind Distanzen wie Hamburg-Berlin, Karlsruhe-Berlin oder etwa Köln-Berlin ein Witz im Gegensatz zu den Kilometern, die so mancher Desertfestbesucher auf sich genommen hat (doch das sollten wir erst im Laufe der nächsten Tage herausfinden).

Mitten in Kreuzberg Berlin, am Kottbusser Tor, haben wir uns also eingenistet. Am Mittwochabend gehen wir natürlich alle zeitig um halb zehn ins Bett, um uns mental auf das Festival vorzubereiten und frisch in den Donnerstag starten zu können. Ok, nein… rauchend und trinkend wird die Mammutbar unsicher gemacht. Getroffen haben wir dabei nicht nur Member von Neume und Kadavar, sondern auch eine kleine Gruppe von Desertfest-Anhängern.


Festival Trailer

Schon am Vortag konnten wir also ein wenig vom Wüstenfeeling mitten in Berlin mitnehmen. Der Donnerstag wartete nicht nur mit Sonnenschein, sondern auch mit dem ersten Kater auf uns. Von beidem sollte es die Tage noch mehr geben.

Unser Team hat sich beim Schreiben des Reviews aufgeteilt, so dass wir möglichst alle Bands abdecken können. Wir hoffen euch macht das Lesen Spaß. Videos und Bilder werden den Bericht teilweise erst im Laufe der weiteren Tage schmücken können, da die Bearbeitung leider etwas mehr Zeit in Anspruch nimmt. Aber keine Sorge, ihr bekommt ALLES zu sehen. Haut rein und bis zum nächsten Jahr (oder noch besser: Bis zum Stoned!):

– Tim für stonerrock.eu –


Festival Videoreview – Day 1

Operators

Die Berliner Lokalmatadore Operators hatten die schwierige Aufgabe, das Desertfest am Donnerstag zu eröffnen. Der Festsaal Kreuzberg war bereits gut gefüllt und die feierwütige Menge bereit. Der erfrischend gutgelaunte Rock der sechs Jungs wurde dankend angenommen. Von fetten Stonerriffs über psychedelische Keyboardmelodien bis hin zu partymäßigen Abgehsongs war alles geboten. Ein gelungener Auftakt für die kommenden 3 Tage!

– Kev –

Kommentar: Alle die sich dachten:”Die erste Band muss man nicht sehen.” haben definitv etwas verpasst, was für ein hammer Opener. Besonders die Orgelei hat mächtig viel Druck gemacht, der Sound war spitzenmäßig. Im Nachhinein definitv eine DER Überraschungen des Wochenendes für mich! – Flo –

Stonehenge

… sind jetzt schon seit über einem Jahr ein kleiner, aber feiner Name in der Szene. Nachdem mich die junge und sehr symphatische Band schon beim Rotormania 2011 überzeugen konnte, sind sie auch dieses mal wieder voll in ihrem Element. Hier gibt es ebenfalls eine prägnate Orgel und eine Menge Energie. Kein Wunder, dass die Jungs von den Operators in der ersten Reihe mit am tanzen sind. 70s-Rock, Heavy Jam, … wie auch immer man das nennen will; es macht Spaß, und Lust auf eine Platte.

– Tim –

Ancestors

Bescheiden und optisch dezent halten es die 5 Prog-Meister der Ancestors aus Los Angeles. Weniger dezent bilden sie jedoch ihren Sound, der regenbogenfarbiger nicht sein könnte. Mit einer gekonnten Mischung aus Psychedelic, Doom, Progressive-Rock und Post-Metal baut die Band ein Spektrum voll ausufernder Doom-Passagen, Hammond-Orgelklängen und verspielter Melodien, wie man sie anno dazumals von King Crimson oder Pink Floyd kannte. Und diese Einflüsse sind keineswegs abzustreiten, welche Ancestors auf ihren bereits 3 Alben zum Besten gaben. Besonders angenehm finde ich die Art und Weise, wie das Quintett ihren Auftritt bestreitet. Gelassen und komplett frei von Hektik. Und somit geht ein Gefühl von Zeitlosigkeit auf das Publikum über. Wunderschön.

– Ruth –

Greenleaf

Die Allstar-Band rund um Ex-Dozer Gitarrist Tommi Holappa und Truckfighters-Sänger Oskar Cedermalm brachten uns ein gehöriges Stonerbrett irgendwo zwischen 70er Retro, wilden Jams und heavy Riffwänden. Irgendwie hatte niemand die 4 Schweden so richtig auf der Rechnung und trotzdem, oder gerade deshalb fegten sie das begeisterte Publikum völlig weg. Einer der besten Gigs des Festivals und wahrscheinlich die größte Überraschung.

– Kev –

Kommentar: Die Überraschung des Wochenendes war es definitiv! Auch sehr beeindruckend, dass der Bassist tatsächlich blind war – Hut ab vor einem solchen Talent. Ozo scheint es zu genießen, mal ohne Gitarre auf der Bühne zu stehen, so wie er getanzt hat. – Flo –

Orange Goblin

Mit ihrem neuen Album An Eulogy For The Damned im Gepäck kamen die britischen Urgesteine der Szene daher und garantierten wieder einmal einen vollen Festsaal. Es wurden einige neue Stücke zum besten gegeben und natürlich reichlich Hits aus den sechs Vorgängeralben. Die Songs vom neuen Longplayer kamen mit ihrer metal-lastigen Härte und den hervorragenden Melodien sehr gut an. Das Publikum war während des ganzen Konzerts aus dem Häuschen. Verdienterweise, denn wer OG schonmal live sehen durfte, der weiß das man hier nichts falsch machen kann. Der erste richtige Höhepunkt des Festivals und gleichzeitig der vorzeitige Abschluss eines gelungenen ersten Tages!

– Kev –

Kommentar: Was man meiner Meinung nach viel zu selten sieht, hat hier super geklappt. Vom ersten Song an war die Stimmung perfekt und wurde von da an auch nur noch besser. Scorpionica als Opener war einfach genial. Nach zwei Dritteln des Auftritts war die Ausdauer der feierwütigen Fans etwas aufgebraucht. Ich hätte nicht gedacht, dass es so gut werden würde. Für mich die Überraschung! – Tim –

Aftershowparty Nr. 1

Schon vorbei? Nicht für Philipp und mich! Wir lassen mit unseren neuen australischen Freunden auf der Aftershowparty mächtig die Sau raus. Das Bier schwappte nur so über die Tische, überall wurde angestoßen, jeder feierte mit jedem. Die Operators (ich war immernoch hin und weg von den Jungs) ließen sich ebenfalls nochmal blicken und waren für Gespräche und Bier (Danke nocheinmal) immer zu haben. Dazu gab es eine wunderbare (wohl die schönste) Musikmischung von DJ Rob Zim, mit dem wir ebenfalls ein paar Worte wechseln, bis uns letztendlich die Security zum gehen bittet.

Jetzt, morgens 5:30, aber ab ins Bett und schnell auskurieren, denn ein aufregender Tag 2 steht bevor.

– Flo –

Photography by stonerhead (Thanks!)

Festivalreview Tag 2 hier klicken!

The Atomic Bitchwax – On Tour

Chris Kosnik, Bob Pantella und Finn Ryan sind wieder mal auf Tour. Dieses mal zieht es die Riff-Meister aus den USA, im Juni, nach Europa. Wer sie schon sehen durfte, weiß wie schnell und gut sie wirklich sind. Nicht dass TAB nicht Legende genug wäre, Fatso Jetson kommen bei ein paar der Gigs mit dazu! Es gibt also Stoner/Desert/Riff-Rock – Geschichte für euch direkt auf der Bühne eures Vertrauens:

01.06. Pettenbach (A) – Bauhof
02.06. Frankfurt (GER) – Das Bett
07.06. München (GER) – Feierwerk
08.06. Lobbese (GER) – Open Air
09.06. Oostburg (NL) – Massafest
10.06. Luxembourg (LUX) – Rockbox
11.06. Bremen (GER) – Römer
13.06. Paris (F) – Les Combustibles
15.06. Clisson (F) – Hellfest
16.06. Sliedrecht (NL) – Tuinfest
18.06. Wien (A), Arena
19.06. Stuttgart (GER), 1210
20.06. Köln (GER), Underground
21.06. Leuven (B), Sojos
23.06. Geneva (CH) – Fete de la Musique
24.06. Luzern (GER), Sedel

Makierte Gigs werden von Fatso Jetson begleitet.