Archive for Mai, 2012

Parasol Caravan / Cachimbo de Paz – Use The Fuzz (Split)

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Stoner-Treffen in der Alpenrepublik

Use The Fuzz

Parasol Caravan / Cachimbo de Paz

Zwei Bands mit Ursprung im oberösterreichischen Linz haben sich auf dieser Split zusammengefunden, um den aufbegehrenden Ruf der Alpennation in Sachen Stonerrock würdig in die weite Welt hinauszutragen. Nachdem vorallem Bands wie Been Obscene und die Sahara Surfers ihren Stempel in der europäischen Szene hinterlassen haben, wird es nun Zeit zwei weiteren aufstrebenden Bands Gehör zu schenken. Die erste Hälfte der Split-CD gehört einer Band, die mich schon beim Mushroom Jam 2011 überzeugt hat:

Parasol Caravan

Nach ihrer Demo, die vorallem durch Heavy Rock mit Southern-Feeling und feinen Stoner anleihen geglänzt hat, bekommen wir nun 4 neue Songs zu hören. Und man bemerkt einen kleinen, aber feinen Stilwechsel beim neuen Material. Die erste Nummer (Barbers Snake) könnte zwar genauso auf der Demo gewesen sein, aber die anderen Songs weisen die Richtung weg vom Party-Heavy-Rock der Marke Black Stone Cherry, hin zu einer viel deutlicheren Verschmelzung mit dem dreckigen Wüstenstaub des Stonerrock. Zwar wird auch noch gerne mit ruhigen, akustischen und Psychedelic-Elementen experimentiert (Psychotic Fever), aber vorallem bei den Gitarren hört man die Anlehnung an die Größen der Stonerszene. Die Rhythmussektion treibt wie schon bei den älteren Songs groovy und relaxt, manchmal auch voller Power nach vorn. Das die Band in Sachen Songwriting gewachsen ist, hört man vorallem an dem grandiosen Gespür für griffige Melodien (Chinese Eyes). Die rauchige, whiskeygetränkte Stimme vermittelt ein herrliches Flair und weiß sowohl die dreckigen Desertrockklänge, als auch den südstaatlichen Heavy-Rock perfekt zu vermitteln. Technisch hervorragende Soli und Melodieläufe setzen dem ganze die Krone auf. Zwar ähneln sich alle Songs leicht, aber das ist dann doch leicht zu verschmerzen und unter dem Motto “Wiedererkennungswert” zu verbuchen.

Cachimbo de Paz

Der Beitrag von Cachimbo de Paz an dieser Split unterscheidet sich ziemlich von dem der Pilz-Karawane. Die Gitarren haben eine ordentliche Portion Fuzz abbekommen, der Gesang wirkt ziemlich von diversen Rauch-Kräutern beeinflußt. Mal bedrohlich langsam, dann heißer und finster, aber stets passend zur Stimmung. Diese ist insgesamt etwas bedrückender, durch das gedrosselte Tempo manchmal doomig (Lady), aber auch aufgedreht (Coyotes On Peyote). Der Wechsel zwischen den Stilrichtungen Stonerrock, Doom und einem Hauch Psychedelic geschieht meist fließend, manchmal aber auch überraschend. Auf jeden Fall wissen Cachimbo de Paz durch eine Menge Abwechslungsreichtum zu überzeugen. Genau wie auch bei Parasol Caravan krachen die Songs ordentlich rein und sind nicht gerade für Blümchen-Hippis ausgelegt. Die Nackenmuskeln werden ordentlich beansprucht, was vorallem durch die tighten Basslinien und die drückenden Schlagzeugbeats erreicht wird. Noch klingen sie etwas ungeschliffen, haben aber das Potential eines Rohdiamanten!

Fazit:

Mal abgesehen von dem wunderbaren Arwork unseres Lieblingskünstlers Johan Jaccob, haben sich hier Zwei Bands gefunden, die ihr Handwerk verstehen! Jede auf ihre ganz eigene Art, ergänzen sie sich hervorragend auf dieser Split-Scheibe. Wer sich vollends überzeugen lassen will, sollte auf jeden Fall mal eine (oder besser beide) Bands live sehen! Es kann festgehalten werden, das unsere südlichen Nachbarn ziemlich dicke Eier in Sachen Stonerrock präsentieren und Hoffnung auf mehr machen! Am Ende eine einfache Rechnug: Zwei Bands…eine Platte = verdammt viel Spaß!

CD ist zu haben bei:

Kozmik Artifactz
Ozium Records.
Cachimbo De Paz – Homepage.
Parasol Caravan – Facebook Page

Parasol Caravan:
1. The Barbers Snake
2. Psychotic Fever
3. Big Kahuna
4. Chinese Eyes

Cachimbo De Paz:
5. Stare Into The Sun
6. Cachimbo
7. Lady
8. Coyotes On Peyote

Laufzeit: 45:21 (21:34/23:47)

Anspieltipps: Psychotic Fever, Chinese Eyes / Lady, Coyotes On Peyote

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Stoned from the Underground – Timetable



Heute Morgen wurde der Spielplan für das diesjährige Stoned from the Underground bekanntgegeben. Einmal im Folgenden zu sehen und natürlich, wie immer, auf der Homepage des Festivals zu finden. Wer noch keine Tickets hat, der beeile sich besser und kann sich an gleicher Stelle damit eindecken:
– Caligula666 –

RUNNING ORDER 2012

Donnerstag
Bushfire 20:00 – 20:45
Cojones 21:00 – 21:45
Dampfmaschine 22:00 – 22:45
The Flying Eyes 23:00 – 00:00
The Cyborgs 00:30 – 01:30 *

Freitag
King Kronos 15:00 – 15:40
Stonehead 16:00 – 16:40
Kadavar 17:00 – 17:40
Rotor 18:00 – 18:40
Brain Police 19:00 – 19:45
Red Fang 20:10 – 21:00
Tito & Tarantula 21:30 – 22:45
St. Vitus 23:15 – 00:45
Beehoover 01:00 – 02:00 *

Samstag
Orobourus 13:00 – 13:40
Wight 14:00 – 14:40
Arenna 15:00 – 15:40
Sigiriya 16:00 – 16:40
Sons of Otis 17:00 – 17:40
Fatso Jetson 18:00 – 18:40
Weedeater 19:00 – 19:45
Baby Woodrose 20:15 – 21:15
Crowbar 21:35 – 22:45
Orange Goblin 23:15 – 00:45
Neume 01:00 – 01:45 *
Pyuss 02:15 – 03:30 *

* = Zeltbühne

Alle Angaben ohne Gewähr!

Coogans Bluff – Poncho Express

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Stoner mit Trompete und ‘ner Menge Groove

Poncho Express

Coogans Bluff

Angefangen mit rifforientiertem Stoner Rock haben sich die Rostocker schon längst so weit entwickelt, dass man sie nur in eine eigene, kleine Nische setzen kann. Wie man diese nennen sollte, weiß ich nicht. Jedenfall hat das Ganze immer Gefühl, Groove und ordentlich Power. Als bestes Beispiel dient dabei der Opener Beefheart. Kraftvolle, raue Vocals, die prägnante Trompete und ordentlich Rythmus-Energie machen den Song zum absoluten Highlight. Er erinnert mich etwas an Fatso Jetsons Orgy Porgy.

You And Me dagegen ist der wohl poppigste Song auf der Platte. Der könnte auch gut in den Charts laufen… obwohl wartet, was Gutes läuft da ja nicht. Der Song macht Spaß und bleibt hängen. Vor Augen habe ich dabei eine herumspringende Menge, die zum Takt der Musik abgeht.

Die Songs werden immer wieder von clever gesetzten Bridges und Jam-Parts durchbrochen. Augen-Zu-Momente reihen sich somit mit absoluten Durchdreh-Stellen ein. Das Ganze funktioniert so gut, dass die dreißig Minuten viel zu schnell vorbei gehen. Wiederholtes Durchhören ist daher keine Option, sondern ein Muss.

Wenn ihr (mal wieder) erörtern müsst, um was es sich bei “Stoner Rock” handelt, solltet ihr nicht zwanzig Kyuss Songs abspielen, sondern versuchen eine möglichst weite Spannbreite an verschiedenen Variationen des Stoner Rocks zu präsentieren. Coogans Bluff zeigen optimal, was man alles aus dem Staub trockenen Desert Rock der 90er zaubern kann, so dass man dazu passt und doch ganz anders ist.

Jedem zu empfehlen, der mal was anderes hören möchte.

1. Beefheart
2. The Dirt keeps The Funk
3. You And Me
4. Poncho Express
5. Afterwit Is Everybody’s Wit

Laufzeit: ca. 30 min

Anspieltipps: Beefheart, You And Me

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