No Soap Radio – Sweet Chimera
buntes (P)Ostrockdebut
Sweet Chimera
No Soap Radio
Aus dem Chemnitzer Raum beehrt uns das Quartett No Soap Radio mit ihrem Debutalbum, für das sie sich seit der Bandgründung mittlerweile Fünf Jahre Zeit gelassen haben.
Musikalisch bewegen sie sich in einer bunten Schnittmenge aus Alternative, Post-Rock, Psychedelic, Prog, Stoner und einer Prise von ziemlich allen restlichen Rockgenres. Durch diese Vielzahl an verschiedenen Einflüßen klingt auch alles recht progressiv, die experimentellen Parts werden aber nie zu ausufernd. Davon zeugen auch die relativ kurzen Spielzeiten der Stücke, von denen jeweils nur eines die 5- bzw. 6 Minuten-Marke knackt. Vergleiche mit anderen Bands anzustellen, lohnen hier wenig. Zu eigenständig ist der Sound der Vier Newcomer. Lediglich bei den Gitarren hört man ab und zu einen Querverweis zu The Grand Astoria in ihren straighteren Passagen und von Zeit zu Zeit Einflüsse von Josh Homme aufblitzen, aber mehr zu Queens Of The Stone Age und Them Crooked Vultures-Zeiten als bei früheren Kyuss Großtaten.
Beim allgemeinen Klangbild dominiert der charakteristsche, eigene Sound und die markante Stimme. Dadurch ähneln sich die Songs rein stilistisch ziemlich, trotz der Ideenvielfalt und der Ausgewogenheit im Songwriting. Die Songs bieten ein breites Spektrum des Gitarrenrocks, mal etwas ruhiger (Monkeys In Beautiful Cages), mal kräftig rockend (The Day I Change) und auch mal metallisch drückend (Sweet Chimera). Das Soundgerüst hat ein erdiges Fundament aus treibenden Drums und wummernden Bässen, über denen die Gitarren zwischen filigranen Läufen, straighten Rockriffs und wilden, experimentellen Phasen wechseln. Der Klang ist zwar druckvoll, aber Stonerrock-Puristen werden deutlich fettere Soundwände gewohnt sein.
Insgesamt liegt mir hier ein gelungenes Album vor, dass vorallem durch musikalische Eigenständigkeit überzeugt! An einigen Feinheiten kann hier und da zwar noch gefeilt werden, aber immerhin ist es ja ein Debut. Alle Fans von experimenteller und kurzweiliger Gitarrenmusik sollten aber auf jeden Fall mal ein Ohr riskieren bzw. sich von der Band live überzeugen, denn ich denke dort kommen die Songs noch besser rüber!
1. Dog’s Breakfast
2. Return Of The Rats
3. Mixed Figures
4. Hybris
5. Monkeys In Colorful Cages
6. Sweet Chimera
7. Memento Of A Memory
8. Kids Of St. Moritz
9. I’m Poetic, Not?
10.Gonna Eat It
11.The Day I Change
12.Fata Morgana
Laufzeit: 44:26
Anspieltipps: Dog’s Breakfast, Sweet Chimera, Memento Of A Memory)
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