Archive for Januar, 2012

Premonition 13 – Premonition 13

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Scott ”Wino“ Weinrich, der Josh Homme des Doom legt mal wieder Hand an. Nach vielen Bands und Projekten startet er mit Premonition13 nun sein nächstes Werk.

Premonition 13

Premonition 13

B.E.A.U.T.Y. – ein wahrlich schöner Name für einen Opener – eröffnet die Scheibe mit einem herrlich atmosphärischem Solo, welches erstmal sämtliche Behaarung Richtung Decke strecken lässt, gefolgt von der kernigen Gitarre, dieser einmaligen Stimme und einem absolut schleppendem Schlagzeug. Nicht nur Kenner werden hier direkt darauf kommen, von wem dieses Liedgut stammt.

Dennoch ist Wino`s Talent zum Schleppen bei weitem nicht alles, was dieses Album zu bieten hat. Hard To Say drückt gleich mal mächtig aufs Gaspedal und der Hörer sollte aufpassen, dass er nicht selbiges tut, sonst wird’s teuer. Zu diesem Song wünscht sich jeder einen fett blubbernden V8 unterm Gesäß – Kickdown – und ab übern Highway.

Clay Pigeons holt einen dann jedoch schnell zurück in die Doomhöhle, überzeugt mit ausgedehnten Solos und tollen Tempowechseln, Gitarrenduelle innerhalb der Bandmitglieder inklusive. Zur Erholung weicht Senses auf die ruhigere Schiene aus und bietet in den Strophen sehr entspannende Parts, bis der Refrain dann doch mal wieder kurz den Kopf in Bewegung bringt, wohingegen das Ende des Songs einen schönen Ausgleich zwischen beiden Parts findet.

La Hechicera De La Jeringa wird ein sphärischer, wohltuhender Opener mit selbiger Betitelung vorgeschoben, bevor es gleich mal wieder das volle Brett vor den Kopf gibt.
Der Song bietet eine Mixtur aus Black Sabbath und A Perfect Circle, klingt komisch, ist aber verdammt geil und immer noch 100% Wino. Um die Vielfalt des Albums aufrecht zu erhalten zeigt Deranged Rock N’ Roller das, was sein Name verspricht. Boogieartiger Arschwackelrock, nur eine Spur härter angesetzt. Modern Man ist irgendwie nichts neues, nichts innovatives und doch so verdammt richtig fürs Gehör. Sehr klassisch, prima zum mitsingen und mitwackeln, was will man eigentlich mehr?

Peyote Road ist ein verdammt geiler Abschluss, ruhige Atmosphäre und Gitarrenriffs mit Kultcharakter wegen denen man einfach wieder und wieder zurückspulen muss.

Premonition13 fährt große Geschütze auf. Trotz einer hohen Vielfalt trägt jeder Song eine klare Unterschrift der Hand des ”Doomgottes“. Hier erlebt man klassisch Wino aber auch andere Seiten, die man noch gar nicht von ihm kannte. Für mich, als jemanden der sich öfters mal mit dem Genre eher schwer tut, ein durchaus gelungenes Album. Jedoch fehlt irgendwo einfach der letzte Aha-Effekt, DER Song oder einfach nur ein sinnloser Ohrwurm, aber ich hoffe, dass es diesen auf folgenden Alben geben wird.

1. B.E.A.U.T.Y.
2. Hard To Say
3. Clay Pigeons
4. Senses
5. La Hechicera De La Jeringa (Preload)
6. La Hechicera De La Jeringa
7. Deranged Rock N’ Roller
8. Modern Man
9. Peyote Road

Laufzeit: ca. 44 min.

Anspieltipps: B.E.A.U.T.Y. , Hard To Say, Peyote Road

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Stoned from the Underground – More bands!

Das Lineup für das Stoned from the Underground Festival 2012 nimmt langsam beeindruckende Formen an. Neben den allmächtigen Doomvätern Saint Vitus werden außerdem Weedeater, Red Fang, Bushfire, Neume und Wight das Festival besuchen. Ziemlich heftiges Zeug dabei. Aber warum nicht wieder Vollgas geben? Schließlich haben Eyehategod letztes Jahr den meisten Leuten die Birne vom Torso geblasen.






Außerdem schon bestätigt sind: Baby Woodrose, Brain Police, Dampfmaschine, King Kronos, Orange Goblin und Sons of Otis.

Es werden bald Early Bird Tickets angeboten, also schaut hier oder auf caligula666.de vorbei, um auf dem laufenden zu bleiben. Wir hoffen euch dieses Jahr wieder alle zu Gesicht zu bekommen! Erinnert ihr euch an letztes Jahr? Es war groß, aber auch großartig:

Wino & Conny Ochs – Heavy Kingdom

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Lagerfeuerfeeling mit Wino & Conny Ochs

Heavy Kingdom

Wino & Conny Ochs

Zwei akustische Gitarren, zwei verschiedene männliche Stimmlagen, zwei geniale Musiker die sich hier zusammen gefunden haben. Der Eine (Robert Scott Wino Weinrich), eine Legende im Underground Heavy Rock, der sich bei Bands wie The Obsessed, Saint Vitus, Spirit Caravan und den beiden Superbands
(Zusammenschluss verschiedener Musiker einflussreicher Bands) Probot und Shrinebuilder, genug Status und Anerkennung erspielt hat, um sich, mit seinen mittlerweile 50 Jahren, zur Ruhe setzen zu können. Der Andere (Conny Ochs), ein junger Musiker und Künstler aus Halle/Saale, der letztes Jahr mit seinem Soloalbum Raw Love Songs das erste Mal als Singer-Songwriter auf sich aufmerksam machte. Diese beiden Charaktere haben nun also ein Album zusammen aufgenommen und das hat sich definitiv gelohnt.

Wie Wino schon mit seinem Album Adrift bewiesen hat, hat er die akustische Gitarre für sich wiederentdeckt, doch was dabei noch gefehlt hatte, hat er jetzt mit Conny Ochs gefunden: einen jüngeren Co-Partner, der sich hier in ähnlicher Weise verwirklicht, wie er das schon bei Raw Love Songs gemacht hat. Er bringt Wino, der mit seiner tiefen Johnny Cash ähnlichen Stimme schon eine wunderbare Atmosphäre schafft, das letzte Quäntchen Melodie und Sänfte in die Songs. Genauso ist es aber auch andersrum; Wino verschafft Conny Ochs die letzte Männlichkeit und Melancholie die ihm noch gefehlt hat. Die fast zu 100 Prozent akustischen und nur auf Gitarren und Gesang aufbauenden Songs, gehen runter wie Öl. Das Zusammenspiel der beiden ist unglaublich – man könnte meinen, sie würden schon seit Jahren zusammen jammen. Hier einen wirklichen Anspieltipp zu finden, ist auch extrem schwer, doch absolut empfehlenswert ist der Track Vultures by the Vines, der auch der einzige Song ist, bei dem eine E-Gitarre zum Einsatz kommt. Herausragend bei Heavy Kingdom ist vor allem auch das Songwriting, sowohl musikalisch als auch textlich gesehen – es besticht mit Melancholie und wirkt dabei doch wieder aufbauend.

In Anbetracht der letzten Soloprojekte der beiden ist Heavy Kingdom das logische Produkt dieser Kollaboration. Der König und sein etwaiger Thronfolger haben hiermit ihr ganz persönliches Heavy Kingdom erschaffen und es begeistert auf seine ganz eigene Weise. Hier kann man keine mitreißenden Soli erwarten, hier ergibt sich nur eine wunderbare Lagerfeuerstimmung, die vom ersten bis zum letzten Song aufrechterhalten wird und die Zeit stillstehen lässt. Am besten laut aufdrehen, einen guten Wein aufmachen, eine Zigarre anzünden, auf die Couch legen und einfach nur genießen.

1. Somewhere Nowhere
2. Heavy Kingdom
3. Dust
4. Vultures By The Vines
5. Dark Ravine
6. Traces Of Blood
7. Heavy Kingdom Jam
8. Highway Kind
9. Dead Yesterday
10. Here Comes The Siren
11. Labour Of Love

Laufzeit: 39 min

Anspieltipps: Vultures by the Vines, Somewhere Nowhere

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