Archive for August, 2011

Interview Sahara Surfers

Kevin: Stellt euch am besten erstmal vor

Julia: Hi. Ich bin Julia und singe bei den Sahara Surfers.
Andi: Mein Name ist Andi und ich spiele Gitarre.
Hans-Peter: Hallo. Ich bin Hans-Peter und spiele Bass.
Michael: Und ich bin Steini und spiele Schlagzeug.

Kevin: Wie lang kennt ihr euch schon untereinander und wann habt ihr euch gegründet?

Steini: Julia und ich kennen uns schon seit fast 10 Jahren über gemeinsame Freunde. Andi und ich haben bereits zuvor gemeinsam in einer Band namens Waldsterben gespielt und Hans-Peter haben wir erst kurz vor der Bandgründung kennen gelernt.

Kevin: Was hat euch dazu gebracht, gemeinsam musik zu machen?

Andi: Nachdem sich Waldsterben aufgelöst hatte, hatten Steini und ich den Wunsch weiter Musik zu machen. Nachdem wir in unserer alten Band fast ausschließlich Covers gespielt haben und wir es irgendwie nicht geschafft haben zwischen den 6 damaligen Bandmitgliedern einen gemeinsamen musikalischen Nenner zu finden, wollten wir endlich unseren eigenen Sound schaffen und es war schnell klar, dass das sich unser neues Projekt im Stoner Rock ansiedeln wird.

Steini: Wir brauchten also noch Bass und Gesang. Zufällig traf ich in diesen Tagen Julia auf einer Veranstaltung und fragte sie, ob sie nicht zufällig Bass spielen könnte, was sie zwar verneinte, mir aber dann sagte, dass sie ganz gerne singen würde. Also war die Idee einer Stoner Rock Band mit weiblichen Gesang geboren. Nachdem in unserem Freundeskreis kein Bassist aufzutreiben war, haben wir beschlossen einfach übers Internet einen Basser zu suchen. Auf unsere Anzeige hin meldete sich auch gleich Hans-Peter, dessen Band sich auch gerade aufgelöst hatte und der sich gerne im Bereich Stoner Rock weiter bewegen wollte.

Hans-Peter: Der Proberaum der Band war damals ja noch im Zillertal. Ich bin also ein paar Mal hingefahren und wir haben schnell gemerkt, dass aus dieser Band was werden könnte.

Julia: Und damit waren die Sahara Surfers startklar.

Kevin: Hat sich euer Line-Up irgenwann mal geändert?

Julia: Nein, wir spielen vom ersten Tag an in der selben Besetzung. Es hat nicht lange gedauert, bis wir als Freunde eng zusammen gewachsen sind. Da gab es keinen Grund auch nur an eine Änderung des Line-Ups zu denken!

Kevin: Wer schreibt die Songs bei euch?

Hans-Peter: Melodie und Riffs entstehen meistens bei Jams. Wir basteln dann im Proberaum so lange herum, bis wir ein Grundgerüst für den Song haben und Julia schreibt ihre Texte dann erst im Nachhinein.

Andi: Wir adaptieren die Songs dann manchmal noch ein wenig, damit Musik und Gesang besser ineinander greifen können und fertig ist ein neuer Sahara Surfers Song.

Kevin: In welches Genre würdet ihr eure Musik selbst einordnen?

Steini: Von Kategorisierungen halten wir eigentlich nicht viel. Stoner Rock ist’s wohl auf jeden Fall. Viele hängen uns das Psychedelic-Mäntelchen um, manch einer nennt es Stoner-Metal. Uns ist’s wurscht. Unsere Songs müssen in erster Linie uns selbst gefallen. Wenn das Ganze dann auch noch ein paar andere interessierte Hörer findet freut uns das natürlich ganz Besonders. Wie man unseren Sound schlussendlich genau betiteln sollte, überlassen wir daher lieber anderen.

Kevin: Was sind eure musikalischen Einflüsse?

Julia: Irgendwie bringen wir irgendwie verschiedene mit in die Band. Ich hab früher viel Grunge gehört. Dabei im speziellen Soundgarden. Es kamen dann Bands wie Tool, Foo Fighters, NOFX und natürlich Kyuss dazu. Somit schließt sich der Kreis wieder.

Hans-Peter: In meinem Falle würde ich ursprünglich Metal, Bands wie Tool, System of a Down, Korn, Prog-Rock und natürlich Stoner á la Kyuss als Einflüsse angeben.

Andi: Meine musikalische Ausbildung habe ich bei Nirvana, Pearl Jam, Soundgarden, Rage against the Machine, Metallica, Korn und natürlich bei Kyuss, Brant Bjork und Colour Haze genossen.

Steini: Mir geht’s da nicht viel anders. Früher liefen Tool, Deftones oder Fear Factory im CD Player auf und ab, aber auch viel Reggae und lateinamerikanische Musik. Langsam hab ich dann auch den Stoner Rock für mich entdeckt. Man lernt nie aus… (lacht)

Kevin: Was sind eure Lieblingsalben?

Hans-Peter: Das variiert. Von Beethoven bis Pendulum. Von At the Drive In bis ZZ Top. (lacht)

Julia: Diese Frage hatten wir schon einmal in einem Interview. Diesbezüglich hat sich auch nicht viel geändert. Ganz oben auf meiner Liste stehen immer noch Soundgarden –Superunknown, Brant Bjork – Saved by Magic, Fink – Distance and Time, Foo Fighters – One by One und Kyuss – Welcome to Sky Valley.

Andi: 5 CDs von denen ich mich nicht trennen könnte wären ebenfalls Superunknown von Soundgarden, Welcome to Sky Valley von Kyuss, Brant Bjork – Somera Sol, die Aenima von Tool und natürlich Ten von Pearl Jam.

Steini: Wenn ich nur 5 CDs behalten dürfte wären das wohl Bomb the Sun’s einziges, gleichnamiges Album, die Best of von Jimi Hendrix, John Butler Trio’s „Three“, eine Selbstgebrannte u.a. mit Brant Bjork, den Stones, Truckfighters und First Band from Outer Space (lacht) und „Welcome to Sky Valley“ dürfte natürlich auch bei mir nicht fehlen.

Kevin: Nachdem wir das alles geklärt hätten, interessiert mich natürlich die Geschichte vom Floiten Jam, wann hattet ihr die Idee ein eigenes Festival zu veranstalten und wie lief dann alles?

Steini: Andi und ich sind 2008 mit 2 Freunden zum Duna Jam nach Sardinien gefahren. Wenn dort ein einwöchiges Stoner-Festival möglich ist, habe ich mir dann nach unserer Rückkehr gedacht, dann sollte eine eintägige Version davon bei uns in den Bergen auch möglich sein. Ich kannte Christian, den Wirt hier auf der Tristenbachalm, und habe ihn gefragt, ob er Lust auf ein Stoner Rock Festival bei ihm auf der Alm hätte. Ich musste aber daraufhin erst mal mit ein wenig Stoner Rock im Gepäck zu ihm auf die Alm fahren um ihm klarmachen zu können, was ich da von ihm wollte. Nach ein paar Kyuss-Songs war klar, dass wir das Projekt Floiten Jam angehen wollen.

Kevin: Läuft mit der Alm alles reibungslos ab?

Steini: Christian unterstützt uns hervorragend in allen Belangen des Floiten Jams. Generell teilen wir uns die Arbeit auf. Wir sorgen uns um die Bands, Technik und Bewerbung und er kümmert sich um alle gastronomischen Belange und die Organisation vor Ort.

Kevin: Welche Bands waren schon hier?

Steini: Dieses Jahr steigt der Floiten Jam ja schon zum dritten Mal, das erste Mal jedoch unter dem Dach von Sound Zero. Ich habe den Floiten Jam in den ersten beiden Jahren allein organisiert. Da der Event aber wachsen sollte, war das alleine nicht mehr bewältigbar. Mit 2 Freunden habe ich Anfang des Jahres mit Sound Zero ein kleines Plattenlabel gegründet, in dessen Rahmen wir auch die eine oder andere Veranstaltung auf die Beine stellen wollen. Daher haben wir auch den Floiten Jam gleich mit ins Programm genommen und versucht, das Ding heuer eine Stufe höher zu heben. In den ersten beiden Jahren waren vor allem befreundete und regionale Bands mit uns auf der Alm, allen voran unsere engen Freunde von Dirty Sun Jazz, die sich aber leider mittlerweile aufgelöst haben, unsere italienischen Freunde Space Paranoids und allerhand befreundete Bands aus Österreich wie Sons of Giants, 32.20 und Kassiopeia. Dieses Jahr haben wir mit unserem Line-Up wohl einen Schritt hin zu einem hoffentlich bald fixen Plätzchen auf der Stoner Rock Landkarte gesammelt. Heute werden Monkey3, Samsara Blues Experiment, Grandloom, Buddha Sentenza und Driveby mit uns die Bühne in der Alm teilen.

Kevin: Euer Album ist schon seit einem Jahr draußen, würdet ihr es als Erfolg sehen?

Julia: Ja, auf jeden Fall, da keiner von uns nach der Veröffentlichung mit so viel positiver Resonanz gerechnet hat.

Andi: Es war wirklich nicht zu erwarten, dass das Album dermaßen gut ankommt. Schon nach kurzer Zeit trudelten die ersten Bestellungen ein. Auch aus Übersee. Wir machen unsere Musik ja in erster Linie erstmal für uns selbst. Dass es so viele Leute gibt, die diese ebenfalls gut finden, freut uns natürlich ganz Besonders.

Kevin: Gibt es Pläne für einen Nachfolger?

Hans-Peter: Wir waren bereits für unser neues Album „Sonar Pilot“ im Studio. Die 9 Songs werden gerade gemischt und gemastert. Das Release der Scheibe gibt’s spätestens im September zur Tour mit meiner zweiten Band HOME.

Kevin: Wie hat sich in euren Augen die Band seit den Anfangstagen entwickelt?

Julia: Das Songwriting hat bei uns interessanterweise von Anfang an sehr gut geklappt. Einer unserer ersten Songs wird auch auf unserer neuen CD vertreten sein. Was man aber sagen kann, ist dass unser Sound strukturierter geworden ist. Wir finden mehr und mehr unsere eigene Linie und versuchen mit dem neuen Album aber natürlich auch an unseren Erstling Spacetrip on a Paper Plane anzuschließen. Spätestens im September kann sich ja dann jeder selbst ein Bild davon machen, was sich seit letztem Jahr bei uns getan hat.

Kevin: Was war der schönste Gig für euch bis jetzt?

Hans-Peter: Eindeutig die 3 Auftritte am Floiten Jam.

Kevin: Gab es auch einen schlechtesten?

Hans-Peter: Die Gaudi muast dir selber machen. Dann gibt’s auch keinen schlechten Gig. (grinst)

Kevin: Mit welchen Namhaften Bands habt ihr schon spielen dürfen?

Steini: Eigentlich war der heutige Floiten Jam unsere Premiere, was das betrifft, als wir mit Monkey3 und Samsara Blues Experiment spielen durften. Wir hoffen natürlich, dass sich das fortsetzt, sind aber vor allem happy, wenn wir die Bühne mit befreundeten Bands wie The Grand Astoria aus Russland oder den Space Paranoids aus Italien teilen dürfen. So groß ist die Stoner Rock Szene ja nicht, als dass man lange brauchen würde, um gute Kontakte und Freundschaften knüpfen zu können.

Kevin: Was plant ihr allgemein für die Zukunft?

Andi: Als nächstes stehen erst mal zwei weitere Gigs an. Zuerst beim Mushroom Jam in Bayern und bei der Stelzengaudi in Oberösterreich. Im September gehen wir dann für ca. 2 Wochen auf Tour. Vorraussichtlich schwerpunktmäßig durch die deutschsprachigen Länder. Den finalen Tourplan sollten wir hoffentlich bald veröffentlichen können. Unsere Booking Agentur Rockzilla bastelt derzeit fleißig daran. Und dann erscheint wie gesagt spätestens bis zur Tour unser neues Album Sonar Pilot. Was danach kommt, wird man sehen. Soweit denken wir erst mal nicht voraus, sondern freuen uns verstärkt auf der Bühne stehen zu können.

Kevin: Zum Abschluß gibts noch ein paar Fragen unserer Leser, wir haben sie im Forum gefragt, was sie von euch wissen wollen:
Als erstes wird gefragt was ihr für Equipment verwendet?

Hans-Peter: Ich verwende ein Boss-Blade und einen Randall Commander Amp.

Julia: Shure SM 58. Einfach und gut.

Andi: Ich spiele eine Epiphone Les Paul. Amp und Box sind Hughes & Kettner Warp7. Hinsichtlich Effekte hab ich ein Digitech Bad Monkey, einen Boss Ds-1 Distortion und einen Boss CE-5 Chorus mit auf der Bühne.

Steini: Im Proberaum steht ein Mapex Saturn Schlagzeug. Zu den Konzerten wird ein Tama Rockstar mitgenommen. Meine Becken sind voranging aus der Sabian XS20 Serie.

Kevin: Auch über die Studiotechnik und wie ihr das Album aufgenommen hat wird gefragt?

Hans-Peter: Das erklärt euch am besten gleich Mathias Magerle, unser Produzent, selbst. Er ist heute hier für die Technik am Floiten Jam verantwortlich.

Magi: Das Album haben wir live ohne Gesang im Proberaum der Sahara Surfers aufgenommen. Danach wurde das Material um weitere Gitarrenspuren und die Gesangsspuren ergänzt, gemischt und gemastered. Von technischer Seite her gibt es nichts großartig Erwähnenswertes zu sagen. Es kam kein spezielles Equipment zum Einsatz und die Signalverarbeitung geschah fast ausschließlich digital.

Kevin: Dann wird noch gefragt, ob eine Sängerin von den Fans akzeptiert wird, oder ob es schonmal Probleme deswegen gab…und ob sie solo ist.

Julia: Mit Akzeptanz hat das nicht viel zu tun. Wir hatten damit eigentlich nie irgendwelche „Probleme“. Dem einen gefällt’s, dem anderen nicht und das ist auch gut so. Man muss aber sagen, dass die positiven Rückmeldungen überwiegen. Die Leute die uns zum ersten Mal live gehört haben sind teilweise sogar sehr positiv überrascht und teilen das dann auch schon mal persönlich nach dem Gig mit. Wirklich lustig! Und ob ich solo bin oder nicht, hat nichts mit unserer Musik zu tun und tut glaube ich deshalb nichts zur Sache. (grinst)

Kevin: Gibt es im Zillertal so etwas wie eine Szene für diese Art von Musik?

Steini: (Lacht) Als einziger Zillertaler in der Band kann ich ganz eindeutig sagen: NEIN! Wenn’s hier eine Szene gibt, dann nur für die Schunkel-Fraktion. Aber vielleicht ändert sich das ja irgendwann durch den Floiten Jam. Ein bisschen Abwechslung würd manch einem hier nicht schaden. (lacht)

Kevin: Danke für das aufschlussreiche Interview und viel Glück für die Zukunft!

Interview Buddha Sentenza

Zuallererst möchte ich ich mich entschuldigen, dass ich die Antworten der Bandmitglieder nicht jedem einzeln zuordnen konnte, da mirh kein Videointerview möglich war, aus diesem Grund habe ich die Antworten allgemein der ganzen Band zugeordnet. Also stehen da nicht die Namen der einzelnen Mitglieder, sondern einfach nur “Buddha Sentenza” bzw. “B.S.”. Ich bitte für diesen Umstand um Verständnis.

Kevin: Also Jungs, da es gerade in Strömen regnet und wir unter diesem Vordach gefangen sind, hatte ich die Idee eines spontanen Interviews für unsere Seite.

B.S.: Kein Problem

Kevin: Da euch vielleicht noch nicht alle bei stonerrock.de kennen, würde ich euch bitten, das ich euch erstmal vorstellt.

B.S.: Wir sind Buddha Sentenza aus Heidelberg. Michi an der Gitarre, Tom am Schlagzeug, Jan am Bass, David Zupfgeige und auch Gitarre und Martin am Keyboard.

Kevin: Wie lange kennt ihr euch untereinander und wann habt ihr euch gegründet?

B.S.: Wir haben uns vor ca. 6 Jahren in Heidelberg getroffen. Wir haben irgendwie alle dort studiert und versucht Leute zu treffen, die Bock haben Musik zu machen bzw. zu jammen. Wir haben dann in einer T-Shirt Druckerei einen Proberaum gefunden und dort fleißig musiziert. Alles ziemlich zwangfrei aus Spaß an der Freude. Wir hatten auch keinen richtigen Plan, irgendwelche festen Songs zu machen. Aber vor zwei Jahren haben wir dann angefangen alles zu strukturieren und daraus hat sich Buddha Sentenza entwickelt. Vorerst aber ohne jegliche Ambitionen.

Kevin: Enstehen also die Songs bei euch ausschliesslich durch Jams?

B.S.: Das ist der eine Teil des Prozesses, manchmal fällt uns auch zuhause eine nette Akkordfolge oder sowas ein und die diskutieren wir dann beim Proben. und versuchen es einzubauen. Beim jammen nehmen wir nebenher auf, um herauszufinden was man weiterverwenden könnte. Dadurch verfallen auch haufenweise Ideen wieder.

Kevin: Eine Genrezuordnung ist bei euch jedenfalls ziemlich schwer, bei euch hört man die verschiedensten Stilrichtungen raus.

B.S.: Ja, eine Menge verschiedener Einflüsse…äääh vielleicht Heavy Progredelic (alle lachen). Jedenfalls haben wir so ziemlich alles dabei. Metal, Jazz, 60’s, Stoner und davon auch die verschiedensden Sub-Genres. Wir finden das an sich sehr interessant und lernen so auch voneinander vieles.

Kevin: Dann ist ja die Frage nach euren Lieblingsbands und Alben sehr interessant!

B.S.: Marillion bis ’88 (lachen), auf jeden Fall “Welcome to Sky Valley” (allgemeine Zustimmung), die Desert Sessions, die erste QOTSA-Scheibe, Opeth, Genesis, Yes, The Yardbirds usw.

Kevin: Euer Album “Mode 0909″ ist ja schon fast zwei Jahre auf dem Markt, seht ihr es als einen Erfolg an?

B.S.: Ja, es ist wesentlich besser gelaufen als wir gedacht hätten. Wir haben es ja selbst produziert, eigentlich nur mit dem Ziel das wir mal etwas als Tonträger rausbringen. Wir waren sehr überrascht das es so viel positive Resonanz darauf gab. Vorallem weil es nicht High-End produziert ist, sondern nur mit unseren beschränkten Möglichkeiten. Der Löwenanteil für die Aufnahmen gebührt Martin. Im Grunde genommen ist es ein großes Demo, wurde aber als Album von den Leuten angenommen.

Kevin: Gibt es schon Pläne für einen Nachfolger?

B.S.: Ja, im Herbst wollen wir mit etwas neuem kommen. Wir müssen alles aber noch herauskristalliesieren und auch mit dem Wolfgang von World in Sound eine Auswahl treffen und das weitere Vorgehen besprechen. Und vorallem das Material noch häufiger live spielen, damit sich noch die letzten konkreten Formen entwickeln.

Kevin: Sprechen wir mal über eure Live-Erfahrungen, gibt es da interessantes zu berichten?

B.S.: Letztens in Karlsruhe haben wir für eine Kunsthochschule gespielt. Das war ein Medienkunst-Projekt und Zugleich Abschlussarbeit von Veranstaltungstechnikern. Die haben richtig aufgefahren! Mit 5 Bühnen die mit den Bands reingefahren sind. Es gab keine Pausen zwischen den Bands, es ging immer gleich weiter. Da standen reisen Metallteile im Raum, Spielereien mit Licht und Nebel. Die haben sich richtig ins Zeug gelegt. Auch die Location, eine alte Munitionsfabrik, war spitze. Demnächst kommt davon ne DVD raus in HD und mit 3D. Die haben sich einfach voll ausprobiert.

Kevin: Haben die wenigstens ihre Prüfung bestanden?

B.S.: (alle lachen) Ja, das hoffen wir zumindest. Nochmal zum Thema, die schönsten Gigs sind für uns immer die Heimspiele. Bei uns im Cosmodrom, wir veranstalten dort auch selbst Konzerte und haben einen gemeinnützigen Verein für Kunst, Kultur, Theater und so weiter. Dafür haben wir auch viel Herzblut investiert. Die Gigs dort haben wir mit den Flying Eyes gespielt, was natürlich sehr geil war. Und von heute erwarten wir uns auch sehr viel. Alleine schon die herrliche Location, schade nur das das Wetter nicht mitspielt. Aber drinnen hat das auch einen schönen Mikrokosmos Charakter. Und die Leute haben ja auch Bock drauf, sie sind ja nicht zufällig hier sondern wollen ne tolle Party erleben und werden bestimmt gute Stimmung machen. Das ist die beste Vorraussetzung für alle um richtig viel Spaß zu haben.

Kevin: Mit welchen namhaften Bands habt ihr schon gespielt?

B.S.: Wie gesagt The Flying Eyes. Dann noch Stonebride, Brant Bjork und Born To Hula. Demnächst spielen wir mit Karma To Burn und natürlich heute mit Monkey 3 und Samsara.

Kevin: Und welche Pläne habt ihr für die nähere Zukunft.

B.S.: Außer dem Album wollen wir halt noch ein bisschen touren und den Rest lassen wir auf uns zukommen.

Kevin: Dann noch viel Spaß heute Abend und viel Glück für die Zukunft!

B.S.: Danke!

Interview Grandloom

Sonntagmorgen auf der Tristenbachalm. Sichtlich mitgenommen vom Vortag sitze ich mit Grandloom und deren Manager und Rockzilla Mastermind David Kopsch auf der Terasse. Anstatt Frühschoppen gibts ne Runde Kopfschmerztabletten. Aber wir raffen uns auf, und somit kann ich euch einen kleinen Einblick in das Schaffen der deutschen Senkrechtstarter geben.

Kevin: Stellt euch am besten erstmal unserer Community vor!

Grandloom: Also ich bin der Thomas und spiele Gitarre. Ich bin der Hans und spiele Bass. Und ich bin Rischi und spiele Schlagzeug.

Kevin: Und wie lange kennt ihr euch, wann wurde die Band gegründet?

Thomas: Lass mal zurückrechnen, seit vier Jahren gibts uns jetzt. Früher, in anderer Besetzung waren die Anfänge so ca. ’96, aber so wie jetzt seit 2007.

Kevin: Wie habt ihr zu der jetzigen Konstellation gefunden?

Rischi: Ich hab gerade ein Praktikum in der Firma gemacht, in der Thomas gearbeitet hatte. Da hatten wir dann auch genügend Zeit um uns über unsere Musikgeschmäcker zu unterhalten…

Thomas: Also von Rischis Seite aus, ich musste arbeiten (lacht)

Rischi: Äh, ja…jedenfalls haben wir uns dann zum jammen verabredet und bemerkt das es wirklich gut klappt und haben uns dann noch den Hans dazugeholt.

Kevin: Wie läuft bei euch der Songwritingprozess ab?

Thomas: Also David gibt uns den Leitfaden vor und welches Gefühl er gern bei den Songs hätte (alle lachen). Nein, im Grunde entstehen die Sachen aus unseren gemeinsamen Jams, also steuert jeder seinen Teil dazu bei.

Kevin: Nennt mir mal ein paar eure musikalischen Einflüße!

Rischi: Vieles! Von 60er bis heute, 80er ausgelassen!

Thomas: Vorallem Eurodance aus den 90ern (alle lachen)

Rischi: Motorpsycho ist ein wichtiger Einfluß für uns. Clutch wird auch immer gern gehört. (Zu den anderen) Sagt ihr doch auch mal was!

Thomas: Bin doch grad erst aufgestanden!

Rischi: Na gut, also Karma To Burn, Hendrix, Black Sabbath. Die Standards eben.

Kevin: Dann sagt mir mal noch eure Lieblingsalben!

Rischi: Black Sabbath die ersten 4.

Thomas: Karma To Burn die ersten 3.

Rischi: Motorpsycho komplett.

Kevin: Ihr hattet ja vor ca. einem Monat eure Albumrelease-Party mit Sungrazer un The Machine. Wie war es denn?

Thomas: Wir sind fast ein bisschen zu kurz gekommen (lacht)

David: Es war ein Erfolg! Für die Band und die Leute. Es waren an die 100 Mann da, also für Cottbus ganz okay.

Kevin: Und wie stehts mit dem Album an sich, kam es bei den Leuten an?

Rischi: Es hat sich auf jeden Fall besser verkauft als wir gedacht haben, von daher kam es gut an.

Kevin: Wo wurde es überhaupt aufgenommen?

Rischi: Bei Richard Behrens von Samsara Blues Experiment im Big Snuff Studio

Kevin: Gibt es schon Pläne für einen Nachfolger?

Thomas: Also darüber haben wir uns noch überhaupt keine Gedanken gemacht. Material is genug da und sicherlich wird da noch etwas kommen, aber jetzt wollen wir erstmal einige Gigs spielen und das ganze ein wenig sacken lassen.

Kevin: Wie seht ihr eure Entwicklung in der letzten Zeit?

Thomas: Es ging auf jedenfall steil bergauf, womit erstmal keiner von uns überhaupt gerechnet hätte.

Hans: Ja, steil bergauf, bis auf die Alm hier (alle lachen)

Rischi: An dieser Stelle muss ich jetzt mal den Herrn Kopsch loben. Seit wir mit David zusammenarbeiten läuft es richtig gut. Auch vor dem Album schon, die EP ging gut weg, die haben wir in nem Jahr verkauft. Damit haben wir eigentlich nicht gerechnet. Und natürlich die Auftritte, das wir jetzt auf dem Stoned from the Underground spielen und hier spielen durften, das zeigt schon eine sehr rapide Entwicklung.

Kevin: Erzählt mir mal von den positiven Erfahrungen, vorallem auf euren Konzerten!

Thomas: Es ist irgendwie immer cool, ständig passiert was anderes. Jemand ziht sich aus, leider noch keine Frauen, wir warten noch sehnsüchtig (lacht). Gute Locations die immer anders sind…

Rischi: (unterbricht Thomas) aber meistens…

Thomas: Jetz rede ich, verdammt (alle lachen)

Rischi: Meistens sind die Sache am coolsten die einfach mal etwas anderes sind, so wie das hier. Oder bei der BRN in Dresden wo wir voriges Jahr schon waren. Man weiß ja nie ob die Leute stehen bleiben und zuschauen oder einfach weitergehen. Da ging aber wirklich viel ab, das war schon ein Erfolgserlebnis. Oder Ostpol in Dresden war auch super, volle Bude, komplett ausverkauft und es war schon erstaunlich das wir das irgendwie hinkriegen in ner fremden Stadt.

Kevin: Gab es auch schon negative Erlebnisse?

Thomas: Ja, in Wilthen. Da waren 15 Mann und 10 von denen haben Boxen geguckt. Vor der Bühne standen im Endeffekt nur die Jungs von Stonehead und wenn jemand zu laut geklatscht hat, wurde er schief angeguckt. Ansonsten war da noch ein Festival in Wilthen, Purpur im Wald.

Rischi: Der Name sagt schon alles. Das war auch ziemlich grottig, weil wir angekommen sind und es hieß, das es da eine Bassbox gäbe. Natürlich gab es keine und die ganze Backline war ziemlich räudig. Keine Leute, also ein Festival ohne Menschen.

Thomas: Aber es war doch trotzdem cool, also die Strecke war doch schön, oder? (lacht)

Kevin: Mit welchen namhaften Bands hattet ihr schon das Vergnügen zu spielen?

Thomas: Brant Bjork, damit hat eigentlich alles angefanen. Das war sehr cool. Karma To Burn, Orange Goblin, Graveyard, Truckfighters, Samsara Blues Experiment.

Kevin: Was habt ihr allgemein noch für Pläne in Zukunft?

Thomas: Also erstmal muss ich meine Kopfschmerzen besiegen, dann muss ich den Bus hier heil runterkriegen (alle lachen) und ab da an machen wir Pläne.

Rischi: Also ab Oktober werden wir touren, ansonsten lassen wir alles auf uns zukommen. Vielleicht machen wir ein lustiges Musikvideo.

Kevin: Ja, so wie Red Fang!!!

Rischi: (lacht) Ja, die machen geile Videos.

Kevin: Gut, dann war das auch alles was ich vorerst von euch wissen wollte. Danke, kommt gut heim und viel glück für die Zukunft!

Grandloom: Danke, ihr auch!