Archive for Juni, 2011

Elvis Deluxe – Favourite State Of Mind

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Polnischer Querfeldeinrock

Favourite State Of Mind

Schon das schön angelegte Intro lässt Psychedelic-Rock-Fans das Herz aufgehen, aber was die vier Warschauer Jungs im Laufe des kompletten Albums noch alles loslassen dürfte ziemlich jeden ansprechen. Mit ihrem mittlerweile zweiten kompletten Longplayer zeigen sich Elvis Deluxe ein ganzes Stück gereift. Der Psychedelic/Stoner der ersten Platte tritt etwas in den Hintergrund und schafft Platz für einen ganzen Haufen anderer Ideen, die die Band anscheinend unbedingt an den Hörer bringen will.

Da findet man Melodic-Punk (Let Yourself Free), der an die Beatsteaks erinnert. Getragene Instrumentalstücke (Out There). Fuzzrock inklusive herrlich eingängigen Riffs (This Time). Schwerer Psychedelic-Blues á la The Flying Eyes (The Apocalypse Blues). Stoner-Doom (Break The Silence) und und und…

Das geht weiter mit 70’s Rock, Garage Rock, Alternative…das alles noch weiter auseinanderzupflücken wäre zu viel. Das bemerkenswerte an der ganzen Angelegenheit ist die Stimmigkeit des Gesamtwerkes. Der markante Gesang ist zusammen mit der merklichen Spielfreude eine der wenigen Konstanten des Albums. Die Verabeitung dieser vielen Einflüße auf hohem Niveau und die sehr gute Produktion der Platte machen Favourite State Of Mind auf jedenfall zum Geheimtipp für das gesamte Rock-Genre. Einfach weil hier jeder etwas findet das im gefallen wird und der ganze Rest lohnenswert ist, entdeckt zu werden.

In einigen Ländern ist das Album bereits veröffentlicht worden…in Deutschland muss man sich entweder noch etwas gedulden bis es bei Kozmik Artifacts erhältlich ist, oder man bestellt es direkt bei der Band (Myspace / Facebook). Auf der Myspace-Seite kann man übrigens auch das komplette Album probehören, was ich einen feinen Zug der Band finde.

1. Intro
2. Let Yourself Free
3. Out All Night
4. Fade Away
5. This Time
6. Out There
7. Take It Slow
8. The Apocalypse Blues
9. To Tell You
10. Break The Silence
11. Fire (Loveboy)
12. A Place To Stay

Laufzeit: 47:41 min

Anspieltipps: This Time, The Apocalypse Blues, Let Yourself Free

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8.5

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The Dawn Band – Agents of Sentimentality

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Und die Wellen brachten:

Agents of Sentimentality

The Dawn Band

The Dawn Band, die neue Band von Hainloose Schlagzeuger Daniel Zerndl veröffentlicht ihre erste CD unter dem Namen Agents Of Sentimentality auf elektrohasch.
Das Album ist zusammen mit Martin Treppesch größtenteils als Duo eingespielt. Das Album startet mit Love Is A Burglar melodisch, mit beinahe geflüsterten Lyrics.
So klingen viele Songs anfangs geheimnisvoll, schön, aber auch zerbrechlich. Erst nach geraumer Zeit, wenn sich der Zuhörer sicher fühlt, setzen laute Gitarren ein und Daniel lässt die verträumten Vocals auf der Strecke.
Instrumentale Tracks, wie Surfing The Big Wave (dreiteilig struckturierter Song, ähnlich Hypnos69s Requiem), Siam oder Slowly Dancing dienen als Brücke zwischen den Songs mit Lyrics, erzählen aber selbst auch eigene Geschichten.
Plötzliche Wenden von leise zu laut und von zurückhaltend zu aggressiv, bieten ein hohes Maß an Intensität, vergleichbar mit Ebbe und Flut des Meeres. Kussnacht und Amour’s Ark werden dabei noch durch geschrieene Vocals und crescendo-Gitarrenparts verstärkt.
Ein weiteres Highlight bildet Boat Across the Ocean. Hier bekommt das Duo Verstärkung. Der Gesang wird von angenehmen Frauengesang übernommen und macht den Song zu einer tollen Hymne um Wellen, Reisen und den Ozean. Gesanglich werden auch andere Songs von Chorstimmen unterstützt, wo sich sogar Stefan Koglek mit einreiht.
Der letzte Song Love is a Burglar (Reprise) verhält sich als cracy Synthesizer-Reprise des ersten Songs. Das Album endet damit im Chaos, ist so laut und hart wie noch nie und hinterlässt nicht nur einen Punkt sondern ein fettes Ausrufezeichen hinter dem Namen The Dawn Band!
Ein schönes, mit Liebe zum Detail produziertes Album, dass sich super mit dem Cover und der Verpackung zum Gesamtkonzept zusammenfügt.

1. Love is a Burglar
2. City Lights (Shine On)
3. Lost Soul at the Night Club
4. Surfing the Big Wave
I. Bursting at the Seams
II. Out into the Water
III. The Struggle
5. Boat across the Ocean
6. Siam
7. Boat across the Ocean
8. Amour’s Ark
9. Slowly Dancing
10. Love is a Burglar (reprise)

Laufzeit: 47 min.

Anspieltipps: Lost Soul at the Night Club, Boat across the Ocean

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Redakteur rating
8-0

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Psychedelic Videomitschnitte von wahwah.tv

Sucht man von einer weltweit bekannten Band einen Pro-Shot-Mitschnitt, ist das kein Problem. So hat doch garantiert irgend jemand eine TV-Aufnahme auf Youtube gestellt. Bei den eher kleineren Bands musste man sich lange Zeit mit verwackelten und verpixelten Handyaufnahmen begnügen.
Videoaufnahmen aus unserer Szene gibt es selten, findet man aber auch, wenn man weiß, wo man suchen muss. So liefert zum Beispiel der WDR Rockpalast häufiger interessante und gut gemachte Videos.

Aus dem privaten Bereich überzeugen zur Zeit die Videomitschnitte von wahwah.tv. Diese Gruppe von Hobbyfilmern, hat es sich zur Aufgabe gemacht, neben Jazz und Blues, auch Auftritte von Psychedelic Bands aufzunehmen. So lassen sich zum Beispiel Videos von My Sleeping Karma und Colour Haze finden.

Ganz neu dabei, ist ein kompletter Mitschnitt von Peace, Brothers and Sisters, von dem Up In Smoke Gig in Karlsruhe. Gute Qualität von Video und Audio machen das zu einem Goldstück für Genrefans:

Weitere Videos:

Colour Haze – Lights (Karlsruhe 2011)
Colour Haze – Transformation (Karlsruhe 2011)
Rotor – Auf’s Maul? (Karlsruhe 2011)
Rotor – Gnade dir Gott (Karlsruhe 2011)
Sungrazer – If (Karlsruhe 2011)
My Sleeping Karma – Ahisma (Knittlingen 2010)
My Sleeping Karma – Hymn 27 (Knittlingen 2010)