Archive for Juli, 2010

Interview: Luna Negra – SftU 2010

Ich darf euch nun das Interview mit Luna Negra präsentieren, das ich im Schatten des Backstagebereichs mit Unterstützung von Tim am Aufnahmegerät führen durfte.

Kevin: Um euch den Leuten in unserem Forum erstmal etwas näher zu bringen, würde ich euch bitten, euch erstmal vorzustellen

Robert: Also wir bestehen aus Chris (Bass), mir…Robert (Rhythm Guitar), Daniel (Lead Guitar) und Greg (Drums).

Kevin: Und wie lange kennt ihr euch schon?

Robert: Wir spielen seit sechs Jahren zusammen aber wir kennen uns schon ungefähr 15 Jahre.

Kevin: Spielt ihr auch schon immer in der selben Konstellation, oder hat sich euer Line-Up im Laufe der Zeit geändert?

Robert: Wir haben vor vier Jahren unseren Drummer ausgetauscht, Greg ist aber der Beste. (lächelt zu Greg rüber)

Kevin: Was hat euch dazu bewegt gemeinsam Musik zu machen, was waren eure Haupteinflüße?

Robert: Natürlich war ein Grund, dass wir so ziemlich die gleiche Musik hörten, Sachen wie Jimi Hendrix und The Doors. Bis wir dann Bands wie Kyuss und Fu Manchu entdeckten. Space- und Psychedelic-Rock spielen auch eine große Rolle, vor allem Hawkwind und Colour Haze.


“Eigentlich will ich unsere Musik nicht direkt irgendwo einordnen, das ist uns auch nicht so wichtig. Wir versuchen einfach guten alten Rock’n’Roll zu machen.”


Kevin: In welches Genre würdet ihr eure Musik einordnen?

Robert: Eigentlich will ich unsere Musik nicht direkt irgendwo einordnen, das ist uns auch nicht so wichtig. Wir versuchen einfach guten alten Rock’n’Roll zu machen. Natürlich mit Einflüssen aus Stoner und 60’s/70’s Rock.

Kevin: Wer schreibt bei euch die Songs?

Robert: Wir schreiben immer alles zusammen. Meistens entsteht alles aus unseren Jam-Sessions.

Kevin: Was könnt ihr mir über euer Equipment verraten?

Robert: Wir stehen eher auf Retro. Wie den HH-Bass Amp oder einen Red Bear Amp. Für meine Rhythmus Gitarre benutze ich einen alten Gibson Amp, der in Russland hergestellt wurde.
Daniel hat einen Marshall 800 und Greg setzt auf Pearl Drums. (Anm.d.Red.: Die Band nutzt ausserdem hauptsächlich Epiphone Instrumente. Robert spielt eine Epiphone DOT ES-355, Daniel eine Epiphone SG und Chriss spielt einen Epiphone Thunderbird Bass) In Zukunft wollen wir das Schlagzeug noch etwas mit Ludwig-Equipment aufrüsten, aber das ist in Polen schwer zu finden.

Kevin: Seid ihr mit euren Instrumenten zufrieden?

Robert: Auf jeden Fall, aber wir haben teilweise die Pick-Ups und Schalter geändert. Ich habe einen originalen Gibson PAF 57 Pickup und auch sonst ist viel Elektronik von Gibson, also schon fast keine Epiphone mehr. Wenn wir mal etwas mehr Geld übrig haben, steigen wir vielleicht um. Das ist aber zur Zeit noch kein Thema für uns.

Kevin: Welcher Auftrittsort war für euch der schönste, wo hat es euch am meisten Spaß gemacht zu spielen?

Robert: Der schönste? (überlegt, schaut fragend in die Runde, lächelt kurz) Hier!!! Und natürlich auch in Potsdam zu den Watersessions. In Deutschland ist es immer wieder schön zu spielen, es kommen viel mehr Leute… Hier sind 2000 Leute, Mann! Bei uns in Polen kommen so um die 50.

Kevin: Wir in Deutschland haben da ja keinen Einblick, erzählt mir mal ein bisschen was über die polnische Stoner-Szene.

Robert: Wir haben eine sehr kleine Szene mit ungefähr zehn Bands, die aber alle sehr talentiert sind. Zum Beispiel “Elvis Deluxe”, “Oregano Chino” oder “Sattelite Beaver”. Die machen alle sehr, sehr gute Musik. Man spürt auch, dass die Szene langsam wächst und in zwei bis drei Jahren wird sie vielleicht noch nicht so groß sein wie in Deutschland, aber vielleicht wie in Schweden.

Kevin: Wieviele Leute kommen im Durchschnitt zu euren Gigs?

Robert: Also wenn wir in der Hauptstadt Warschau spielen, kann es schon mal sein das 100-200 Leute kommen, aber in kleineren Städten spielen wir vor ca. 10-20 Leuten… Und die stehen meist nicht mal auf Stonerrock, sondern kommen einfach, weil sie ein Konzert sehen möchten.

Kevin: Also ist das alles bei euch noch ziemlicher Underground?

Robert: Ja, es ist sehr, sehr tiefer Underground. (lacht)

Kevin: Habt ihr eine festgelegte Setlist? Gibt es auch Songs die ihr auf jedem Konzert spielt?

Robert: Wir ändern die Setlist von Gig zu Gig, was natürlich mit den Spielzeiten zusammenhängt. Aber “Blue Bird”, “Echo Elephant” und “Canyon Diabolo” spielen wir eigentlich immer. Und wenn Zeit für eine Zugabe ist, spielen wir meist noch “Tornado”, was diesesmal leider nicht in den Zeitrahmen passte.

Kevin: Habt ihr früher auch mal ein paar Cover gespielt?

Robert: Ein, zwei mal haben wir “Freedom Run” gespielt, ansonsten noch “I Wanna Be Your Dog” von den Stooges. (alle grinsen)

Kevin: Wie enstehen eure Aufnahmen und wer produziert sie?

Robert: Anfangs haben wir alles selbst produziert und aufgenommen, aber die Jungs vom Mustasch Ministry Studio haben uns bei unserer Soundproof-Demo unter die Arme gegriffen und die Hälfte mitproduziert. Außerdem haben sie sich um den Release gekümmert. In Potsdam haben uns auch Asteroid ihre Hilfe angeboten, unser bevorstehendes Album aufzunehmen. Mal sehen, vielleicht schauen wir uns bald nach einem größeren Studio um, vielleicht in Deutschland.

Greg: Rancho de la Luna! (…alles lacht)

“Anfangs wollten wir so laut und heavy wie möglich sein, so ähnlich wie Kyuss klingen, aber jetzt tendieren wir zunehmend zu Space-Stoner-Rock und zu ruhigeren Tönen…”


Kevin: Wie hat sich eure Musik in eurer Laufbahn, von den ersten Sessions bis jetzt, denn so verändert?

Robert: Anfangs wollten wir so laut und heavy wie möglich sein, so ähnlich wie Kyuss klingen, aber jetzt tendieren wir zunehmend zu Space-Stoner-Rock und zu ruhigeren Tönen irgendwo zwischen Brant Bjork, Colour Haze und Jimi Hendrix. Frei in der Musik, frei im Geist.

Kevin: Also haben sich eure ganzen Einflüsse im Lauf der Zeit zu einem großen Ganzen entwickelt?

Robert: Man kann schon sagen, dass sich unsere Einflüsse verschmolzen haben, jeder von uns hört etwas anderes gern. Chriss hört sehr viel Stonerrock, ich höre Jazz, Daniel hört wieder etwas anderes. Die Einflüsse machen dann einfach die Mischung aus.

Kevin: Was war eure größte Aufgabe als Band bisher?

Robert: Unsere größte Aufgabe bisher war sicherlich hier zu spielen, mit Bands wie Garcia plays Kyuss. Es war wirklich etwas ganz besonderes für uns. Aber in Zukunft wird die große Herausforderung unser Album herauszubringen. Vielleicht nehmen wir es in Deutschland auf, vielleicht aber auch in Schweden wenn das mit Asteroid klargeht.

Kevin: Was denkt ihr über euren Auftritt gestern?

Robert: Es war auf jeden Fall OK, die Organisation, das Equipment, die Zuschauer, alles war in bester Ordnung.

Kevin: Habt ihr schon mal vor so vielen Leuten gespielt?

Robert: Nein, noch nie.

Kevin: Was haltet ihr allgemein von dem Festival?

Robert: Es ist verdammt großartig! (O-Ton: “It’s fucking great!”) Sehr gut organisiert, ein Haufen nette Leute um dich herum. Für mich persönlich ist es das wichtigste Festival in Europa für diese Musikszene!

Kevin Wir haben uns ja schon in Potsdam darüber unterhalten, das ihr gerne einen Deal mit elektrohasch hättet, wie sieht’s aus? Habt ihr sie schon kontaktiert?

Robert: Ja, wir haben sie schon vor einem Jahr angefragt.

Greg: Wir haben ihnen unsere Soundproof-Demo zugeschickt, aber sie meinten, dass wir erstmal noch etwas mehr aufnehmen sollten, am besten ein ganzes Album und dann könnten sie uns auch weiterhelfen.

Kevin: Dann erzählt mir mal von euren Albumplänen.

Robert: Also wir wollen ungefähr ein 60-70 Minuten Album haben, zur Hälfte mit den alten Sachen aus der Demo und der Rest ist dann neues Material.

Kevin: Gibt’s die Soundproof-Demo nur als Download, oder gibt es gar Vinyls davon?

Robert: Nein, wir hatten einige Kopien, aber nur auf CD. Leider waren es nur ein paar, so dass wir unser Pulver vorerst verschossen haben. Vielleicht legen wir sie aber später als Vinyl neu auf, wenn wir die Möglichkeiten dazu haben.

“Diesmal versuchen wir es mit einem Sänger und mal sehen was dabei herauskommt.


Kevin: Habt ihr außer dem Album noch andere Pläne für die Zukunft?

Robert:: Natürlich werden wir trotzdem weiter an neuem Material arbeiten und haben für die nächsten drei bis vier Monate Jams geplant. Diesmal versuchen wir es mit einem Sänger und mal sehen was dabei herauskommt.

Kevin: Geht eure derzeitige Tour noch weiter?

Robert: Nein, wir machen erstmal Pause für die Jams, aber wir haben für September einen Auftritt mit “The Grand Astoria” geplant

Kevin: Dann bleibt mir nichts anderes, als mich zu bedanken und euch für die Zukunft viel Glück zu wünschen!!!

Interview: Samsara Blues Experiment – 10.07.2010

Wir hatten das Glück uns spontan mit Samsara Blues Experiment am Strand für ein Interview treffen zu können. Nach einem gemeinsamen (erfrischenden) Bad haben wir also Hans (Gitarre), Richard (Bass) und Thomas (Drums) in die Mangel genommen. Viel Spaß!

Tim: Euch gibt es mittlerweile seit drei Jahren, also seit 2007, richtig?

Thomas: Hmm, 2008. Also “Samsara Blues” gibts schon länger. Christian (Gesang, Gitarre) hatte vorher schon mit ein paar anderen Musikern musiziert, aber die haben sich dann irgendwie zum Teil verabschiedet. Der Drummer war auf einmal nicht mehr auffindbar.
Im Sommer 2008 waren wir dann zum ersten mal im Proberaum zu viert mit Michele. Im Winter 2008 ist Michele dann raus und dann kam Hans dazu.

Richard: Wir waren dann irgendwie zu viert mit zwei Gitaristen. Chris, Thomas, ich und Michele, einem Italiener. In dem Line-Up haben wir eine echt billige Demo aufgenommen. Da haben wir einfach zwei Mikrofone in den Raum gehalten und drei Gitarrenspuren drüber gespielt. Mit Michele hat das ganze irgendwann musikalisch nicht mehr richtig hingehauen.

Thomas: Ja, Michele is noch eher im Metal verwurzelt als wir.

Richard: Chris hat dann unsere Demo rumgeschickt, weil er kennt echt viele Leute, da er ja früher mal bei Terraplane gespielt hat. Wir haben es halt rumgeschickt, bis wir dann bei “World in Sound” gelandet sind. Es hat lange gedauert, obwohl die vorher schon Interesse gemeldet haben.


“Redwood Curtain Booking haben uns da weitergeholfen. Das waren im Prinzip nur irgendwelche Kiffer die unsere Mugge geil fanden.”


Tim: Und auf diesem Label, habt ihr auch euer neues Album “Long Distance Calling” …äääääh “Long Distance Trip” – sorry, das war die Band – veröffentlicht?

Richard: Wir waren letztes Jahr auf USA-Tour. Wir wurden da für einen Gig eingeladen. Das macht ja eigentlich gar keinen Sinn, wegen der langen Anreise. Das hat sich dann aber zum Glück weiterentwickelt. Redwood Curtain Booking haben uns da weitergeholfen. Das waren im Prinzip nur irgendwelche Kiffer die unsere Mugge geil fanden. Die waren ziemlich verpeilt und wir haben kaum Informationen von denen bekommen…

Thomas: … die ham uns dann am Ende so ne rießen Service-Tüte Gras geschenkt. Als Gage sozusagen.

Richard: Aufjedenfall ham die so ein paar Gigs gebucht und wir haben irgendwelche anderen Bands angeschrieben, weil wir ja keine Backline, also Verstärker oder Schlagzeug hatten. Insgesamt sind dann aber acht Konzerte rausgesprungen unter anderem mit Farflung und Nudity. Irgendwie so ne Hippi-Kraut-Rock-Band. Total abgefahren.

Thomas: Nicht zu vergessen sind auch Tree Tarantula.

Richard: Ja noch n ganzen Haufen andere Bands. Alles halt ziemlich underground.

Tim: Aber dafür, dass es euch erst seit 2008 gibt, habt ihr ja einen ziemlichen Sprung in der Szene hingelegt?

Richard: Joar schon. Das war auch alles selbst organisiert und wir haben da auch kein Geld dran verdient.

Thomas: Für uns war das quasi ein kostenloser Urlaub mit der USA-Tour.

Tim: Aber ihr habt mit der Tour sicher Werbung da drüben gemacht.

Thomas: Ja auf jeden Fall. Wir sind glücklicherweise auch immer gut angekommen.

Richard: Als Band hat man auch nicht immer Bock nur in Berlin zu spielen. Man muss auch einfach mal großspurig denken. Okay, vielleicht nicht großspurig, aber zumindest nach vorne denken.
Einfach mal sagen, wir machen jetzt die USA-Tour, weil wir auch Bock drauf haben. Nicht weil wir damit Prestige haben wollen.

Tim: Ihr kommt ja alle aus Berlin, richtig?

Thomas: Ja wohnen tun wir alle da. Hans ist aber der einzige Urberliner. Die anderen sind alle zugezogen.

Tim: Und wie sieht es in Berlin aus mit dieser Art des Underground-Rock? Gibt es da eine Art Szene?

Richard: In Berlin gibt es schon auch einen Haufen Bands, aber eine richtig große Szene gibt es eigentlich nicht. Es sind eigentlich auch immer die selben Leute, die bei den Konzerten aufkreuzen.

Hans: Immer die selben drei Leute… Ist eigentlich wie beim Stoned, da siehste auch immer die selben Leute. Die gleichen die letztes Jahr da waren, sind dieses Jahr auch da und die werden auch nächstes Jahr wieder da sein. Man trifft ständig Leute die man kennt. Ist ja keine große Szene.

Kevin: Was gibt es denn in Berlin für Clubs, in denen Stoner-Bands spielen?

Richard: Wo viele Stoner-Sachen kommen sind „Wild At Heart“ in Kreuzberg und wo in letzter Zeit viel war ist das „White Trash“. Da macht ein Kumpel von mir Booking und der hat eigentlich einen ganz coolen Musikgeschmack. Der zieht alles ran, was er mag.

Tim: Auf der neuen Platte gibt’s ja ein paar richtig lange Songs. Musstet ihr euch da auch irgendwann einschränken und einen Song kürzen?

Hans: Auf CD ist ein Song mehr drauf als auf Platte.

Richard: Ja fürs Vinyl mussten wir einen Song runternehmen. Es ging leider nicht anders. Mit 66 Minuten ist die CD aber schon ziemlich lang für ein Album.

Thomas: Das wurde natürlich auch schon kritisiert. ‘Warum macht ihr denn keine Doppel-LP und nehmt lieber noch den Song von der CD mit drauf.’

Tim: Für eine Doppel-LP wärs dann vermutlich wiederrum zu wenig gewesen.

Richard: Ja eben und dann muss man auch wieder verdammt oft umdrehen und der Preis steigt auch gleich wieder auf 20€ oder mehr.


“Deine Mudder Plays Kyuss.”


Tim: Welche Auftritte habt ihr euch hier auf dem SftU 2010 bis jetzt angesehen und was hat euch am besten gefallen?

Thomas: Also ich fand „Garcia Plays Kyuss“ ziemlich geil, muss ich sagen. Auch wenn viele andere in meinem Umfeld nicht der Meinung sind. (lacht)

Richard: Deine Mudder Plays Kyuss. (unter anderem als selbstgemachtes T-Shirt-Logo auf dem SftU zu sehn)

Thomas: Ja okay, es war nicht dieses alte Feeling oder so. Ist halt nur Garcia dabei… Aber mir hats schon ziemlich gut gefallen. Und „The Machine“ natürlich (allgemeines Zustimmen) waren absolut geil.

Richard: Wir hatten „Garcia Plays Kyuss“ schon auf dem Roadburn gesehen.

Tim: Man sagt, da soll es nicht so gut gewesen sein.

Richard: Nee, da war das noch nicht so gut…

Tim: Ja, da scheiden sich irgendwie die Meinungen total.

Richard: Ja, ist halt irgendwie ne coole Coverband und mehr auch nicht. Wenn du bisschen mit den Leuten redest, auch hier Gary von Yawning Man, der findet das alles völlig Panne.

Tim: Ja, in den USA kommt das Ganze lang nicht so gut an, wie hier bei uns.

Richard: Nee, da ist sein Spitzname schon Johnny Cash. (alle lachen)


“Also der Alfredo Hernandez ist ein echt cooler Typ, der mischt immer seine Sangria an und verteilt den an alle.”


Tim: Mit Yawning Man wart ihr jetzt so ein bis zwei Wochen auf Tour?

Richard: Neun Tage warns.

Tim: Und wie kamen die Jungs so mit euch zu Recht?

Richard: Also das sind völlig entspannte Typen. Die machen sich gar keinen Kopf. Die fahren halt her und machen quasi Urlaub.

Thomas: Also der Alfredo Hernandez ist ein echt cooler Typ, der mischt immer seine Sangria an und verteilt den an alle. Is eigentlich echt n totaler Hippie. Der will, dass es allen gut geht. Für die ist das ein gut bezahlter Urlaub.

Tim: Gibt es irgendwelche Bands, die euch besonders bei eurem Sound beeinflußt haben?

Richard: Puh… alles mögliche was man so hört eben.

Thomas: Da fließt alles mit rein. Stoner halt und viel 70s-Rock auf jeden Fall. Da bin ich ein totaler Fan von und Chris ja auch. Hans und Richard sind da eher die Stoner-Dudes. Jeder von uns hört natürlich in dem Bereich viel.

Richard: Wir jammen halt viel. Das meiste ist fest, aber einiges improvisieren wir auch live. Deswegen ist es jedesmal ein bisschen anders. Und so haben wir die Platte auch aufgenommen. „Live“.

Tim: Genau. Wie lange hat es denn gedauert die Platte aufzunehmen?

Thomas: Weiß auch nich. Ne Woche? Also die Aufnahme an sich hat nicht lang gedauert. Jeden Tag ein Song ungefähr.

Richard: Und natürlich noch einen Haufen Over-Dubs. Gitarrensoli und so. Da warst du natürlich nicht mehr dabei. (lachen)

Thomas: Das abmischen hat dann halt nochmal sehr lange gedauert. Mastern und so.

Richard: Ich bin von Beruf ja auch Tontechniker und arbeite im Studio. Und wir habens einfach bei uns im Proberaum live am Stück eingespielt.

Tim: Und habt ihr schon Material für die nächste Platte?

Thomas: Gestern zum Beispiel, haben wir einen Song vom kommenden Album gespielt „Outside Insight Blues“. Der vorletzte Song.

Richard: Für das neue Album haben wir schon fünf oder sechs Songs. Wir müssen halt noch ein paar neue schreiben, dass man auch was auswählen kann. Im Sommer sind wir viel auf Tour mit Burg Herzberg und so. Und dannach im November wollen wirs dann aufnehmen, so dass es vielleicht Anfang nächstes Jahres rauskommt. Wir haben schon Bock, weil Long Distance Trip ist ja im Prinzip auch alles Material, das ein Jahr alt ist.

Tim: Und was haltet ihr von der Stimmung hier beim Stoned From The Underground?

Thomas: Hat einen schönen Vibe (lacht). Nee, mir gefällts echt gut hier. Super Leute und alle sind friedlich. Kein blöder Pöbel, der sich irgendwie dämlich benimmt. Alles cool und entspannt.

Tim: Und habt ihr schonmal vor so vielen Leuten gespielt wie gestern?

Thomas: Also auf dem Roadburn waren auch schon ne Menge Leute.

Richard: Ja aber nicht so viele, wie hier. Keine Ahnung. Wieviele waren das gestern?

Tim: Ich fand, als ihr angefangen habt, kamen plötzlich schon eine ganze Menge Leute dazu, und das Zelt hat sich gefüllt.

Richard: Ich kann das immer so schlecht einschätzen. Ich seh immer nur meine Füße und die Haare.

Tim: Ja, schätzen kann ich das jetzt auch nicht. Es kam mir jedenfalls sehr voll vor.

Hans: Also, es war schon das Größte was wir bis jetzt gespielt haben.

Tim: Beim Yellowstock kommen ja nicht so viele Leute, oder?

Richard: Nee, auf keinen Fall! Das ist viel kleiner. Da kommen vielleicht insgesamt 300 Leute.

Thomas: Aber das kann ich wirklich empfehlen! Ein schönes Festival. Flair, Familie.

Richard: Was vielleicht noch größer wird, ist das Burg Herzberg Festival nächste Woche. Da sind glaub zehntausend Leute.

Tim: Die sitzen da doch alle auf der Wiese und kiffen, oder?

Thomas: Ja.

Richard: Ja. (lachen)

Hans: Auf dem Stoned hier ist das ganze aber wirklich ziemlich professionell. Die Stage-Roadies machen echt viel. Ich musste gar nichts aufbauen. Hab meine Effekte hingelegt und der Rest stand schon alles hinter mir. Und das es auf DVD aufgenommen wird, ist natürlich auch ziemlich geil. Ist mal ein anderes Gefühl, so zu spielen.

Thomas: Man hatte echt nicht viel Stress nach dem Gig. Die kamen gleich und haben alles abgebaut. Das war echt top! Muss man schon sagen.

Tim: Also, das wars von unserer Seite. Dann wünschen wir euch noch viel Erfolg diesen Sommer!

SBE: Danke!

Them Crooked Vultures – München/Zenith – 6.12.09

Mitten im kalten Dezember gaben sich die Allstars um Josh Homme (QUEENS OF THE STONE AGE, ex-KYUSS), Dave Grohl (ex-NIRVANA, FOO FIGHTERS), John Paul Jones (LED ZEPPELIN) und Alain Johannes (ex-QUEENS OF THE STONE AGE) in München die Ehre einen Gig zu spielen.

Mit ihrer verqueren Mischung aus catchy Riffs, Alternative Rock und einer Prise QOTSA sind sie Anfangs vielleicht gewöhnungsbedürftig, aber nach ein paar Durchläufen des ersten Albums will man sie unbedingt live sehen!

Jedenfalls hab ich Josh noch nie so gut gelaunt und spielfreudig gesehen wie an dem Tag. Ich hatte fast Tränen in den Augen wenn man sich mal durch den Kopf gehen lässt, dass da der Kyuss Gittarist, mit dem Led Zep Bassist und dem Nirvana Drummer auf der Bühne ihren Spaß hatten!
Dazu passte die simple, aber stimmige Lichtshow, die die Songs zusätzlich unterstrich.

Alle wurden zu Recht gefeiert und Dave Grohl wirkte währends des gesamten Konzerts wie das Tier aus der Muppetshow, weil man nur Haare und Arme hinterm Drumset fliegen sah.
Alles in allem mein Konzerthighlight des Jahres ’09.

Setlist

1. No One Loves Me & Neither Do I
2. Dead End Friends
3. Scumbag Blues
4. Elephants
5. untitled new song
6. New Fang
7. Gunman
8. some semi-acoustic solo
9. Bandoliers
10. MInd Eraser, No Chaser
11. Caligulove
12. Interlude With Ludes
13. Spinning In Daffodils
14. Reptiles
15. Warsaw

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