Ich hab hier ein review von der Split EP zweier guter Bans aus New Jersey und da die relativ unbekannt sind mach’ ich mal bisschen werbung für die Jungs ;D
Ich denk’ hier wird der beste Ort dafür sein.
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Die im Jahr 2000, bei Meteor City, erschienene Split-EP von Solace und Solarized "Jersey Devils" sollte in jeder, gut sortierten, Plattensammlung zu finden sein.
Der Konjunktiv wurde mit Bedacht gewählt, da der Bekanntheitsgrad beider, aus New Jersey stammenden, Bands in keiner Relation zu dem steht, was sie auf dieser EP abliefern.
Der erste Titel, "Slide", ermöglicht einen entspannten Einstieg ins Album, geht gut ins Ohr und macht Lust auf das, was da noch so kommen mag.
Das ist als erstes "Drifter", ein rumpelnder Stonerrock Song, der durch ein kurzes "angespactes" Outro nahtlos an "Crucible" angeknüft ist.
Dieser erinnert vom Textinhalt, wie auch vom Gesang leicht an Kyuss, die Riffs allerdings sind nicht ganz so staubig, sondern lassen ihre Ostküsten Herkunft durchblicken.
Denn anders als die, von Wüste und Hitze geprägten Bands aus Kalifornien und Umgebung, finden sich hier Anleihen diverser New Jersey Underground Größen wie z. B. Monster Magnet, mit denen beide Bands oft in einem Atemzug genannt werden…sofern sie denn genannt werden.
Den Abschluss des Solarized Parts "Eight Ways To Sunday EP" bildet ein schnelles, mit Fills und Licks gespicktes Instrumentalstück mit blubberndem Bass.
Auf dem zweiten Teil der Split-EP werden härtere Töne angeschlagen, denn man bekommt als erstes ein hart groovendes Riff, hämmernde Drums und einen langen Schrei vor den Latz geknallt.
Die Tatsache, dass ex-Godsspeed Gitarrist Tommy Southard beteiligt ist, lässt vermuten in welche Richtung es bei Solace’ "Distanced from Reality EP" gehen wird. Die Strophe des ersten Songs wird von spacigen Gitarrenklängen untermalt um dann im Refrain wieder in die härtere Gangart zu wechseln.
Auf diesen "kopfschüttel-rumspring-Song" folgen sanftere Klänge und man stellt sich auf einen relaxten, von synthesizern Sounds untermalten Track ein, der aber recht überraschend schnell wieder, aber dennoch nicht unpassend, in einen treibenden Rhytmus wechselt, wodurch man zu erneuter Bewegung gezwungen ist.
"Try" beginnt ähnlich wie "Dirt" zuvor, und man fühlt sich gesanglich, wie musikalisch an Sungrazer erinnert, wobei man allein von der zeitlichen Differenz eher sagen muss, dass so manch ein Sungrazer Song leichte ähnlichkeiten zu "Try" aufweist. Dieser Umstand erklärt möglicherweise, warum der Song zu einem meiner Lieblinge auf dem Album avanciert ist.
Die letzte Nummer auf der Scheibe ist ein Cover des James Gang Klassikers "Funk #49". Würde man nur davon erzählt bekommen, könnte man es sich schwerlich vorstellen, dass sich Solace’ brachialer Sound und der rauhe Gesang mit dem eher braven Original verinbaren lassen. Doch weit gefehlt. Die Sache groovt, macht spaß und passt ganz wunderbar zum Stil der Band.
Wenn man nicht wüsste, dass die Aufnahme von einem Live Auftritt in Tokyo (’98) stammt, würde man nicht von selbst drauf kommen, denn die Tonqualität klingt wie frisch aus dem Studio.
Diese und viele weitere Gründe sprechen für die Ernennung zu einem Heavy-Stonerrock-Klassiker, da man im Gesamtpaket dieser Split EP alles bekommt, was, auf TAB und Monster Magnet getrimmte, Ohren verlangen und das Stoner Herz höher schlagen lassen. Als einziger Kritikpunkt wäre zu nennen, dass es nie auch nur eine Vinylpressung von der Platte gab.