Asteroid, nach ihrem ersten hochgelobten Album von den Stoner/Fuzz-Fans stets beobachtet, liefern endlich ihr zweites Album ab. Die Schweden zollen dabei dem 70er-Rock sowie dem Blues ihren Tribut, natürlich nicht ohne ihren eigenen Stil miteinzubringen. So ganz definierbar ist der Sound nämlich nicht. Elemente des Space-Rock sind genauso zu hören wie Folk aus ihrem Heimatland.
Gerade das macht die neue Platte so interessant. Da gibt es Songs die knallen und von treibenden Riffs vorangetrieben werden, wie etwa „Lady“ oder „Fire“.
Auf der anderen Seite gibt es aber auch Stücke die von einem Chorus geprägt sind und dadurch teils fast zu einer Art Hymne ausarten wie „Disappear“ oder „Towers“. Letzterer stellt für mich den besten Song der Platte dar. Hier beginnt der Song noch ruhig mit zwei Gitarren und dem zweistimmigen Gesang. Langsam setzt das Schlagzeug mit ein. Hier erzählen nicht nur die Lyrics eine Geschichte. Der Song wird schneller und härter bis er sich zu einem echten Kracher entpuppt. Mit fast 6 Minuten, ein super Stück Musik.
Anders hebt sich der Track „River“ durch den sehr spacigen Sound heraus, der durch Hall-Effekte und den langsamen Rhythmus zum Drogensong und damit psychedelischten Teil der Platte mutiert.
Asteroid wissen wie es geht. Auch wenn die Platte eine eher düstere Stimmung vermittelt (die Jungs haben die Platte tatsächlich im tiefsten Wald aufgenommen), merkt man den drei Schweden die Spielfreude an; was natürlich auf den Hörer überspringt. Viele der Instrumental-Parts lassen an einen Jam erinnern. Der erdige Sound verleiht der mutigen Platte dabei einen warmen Charakter der durch das ganze Album grooved.
Meiner Meinung nach komplexer und reifer als das Debütalbum, auch wenn es manchmal den Anschein hat, als ob sich der eigene Stil noch nicht ganz zu Ende entwickelt hätte. Wenn dann mit „Time“ der letzte Song ausklingt, ist man überrascht wie die Zeit vergangen ist und das finale Fadeout wirkt, als wollten die Jungs immer weiter spielen. Ein spannendes Album.
Live ist das neue Material sicher der Bringer, also wer die Gelegenheit hat einen Gig von Asteroid zu besuchen, sollte das unbedingt machen.